Clapotis
Bei Wasserwellen wird unter Clapotis eine (perfekt) stehende Welle verstanden, die durch Reflexion einer fortschreitenden Welle an einer vertikalen Wand (Mole, Ufermauer) entsteht.Hierbei wird von einem auf die Wand auftreffenden Wellenzug mit der Höhe H ein spiegelbildlicher Wellenzug zurückgeworfen. Die Überlagerung von ankommender und reflektierter Welle ergibt die Clapotis mit einer Wellenhöhe 2H. Wird der Abstand von der Wand mit der Koordinate x bezeichnet, liegen Schwingungsbäuche mit der Höhe 2H an den Stellen x=0(Wand), x=L/2, x=2L/2 etc. Dazwischen befinden sich Schwingungsknoten bei x=L/4, x=3L/4, x=5L/4 etc., wo keine Wasserspiegelauslenkung stattfindet. Die Schwingbewegungen der Wasserteilchen im Wellenfeld unter der Wellenoberfläche sind an den Wellenbäuchen vertikal und an den Schwingungsknoten horizontal.
Die perfekte Reflexion stellt einen Idealfall dar. In der Natur sind in Bauwerksnähe die Randbedingungen für stabile Wellen oft nicht gegeben und an den Reflexionsfächen treten Verluste auf. Als Folge kommt es zur Ausbildung einer (gebrochenen) aufgerissenen Clapotis, einer (unvollkommenen) partiellen Clapotis oder einer Kombination von beiden.
Siehe auch: Brandungsresonanz, Druckschlag