Chusistan
Chusistan, auch Arabistan genannt, ist eine historische Landschaft, deren Kerngebiet die iranische Provinz Khusistan mit der Hauptstadt Ahwas bildet.Das historische chusische Gebiet erstreckt sich ausgehend vom Zagros Gebirge im Iran bis an das Ostufer des Tigris im heutigen Irak. Im Süden reicht es bis in die Gegend um Shiraz und im Norden bis in die Provinz Ilam. Die Bevölkerung Chusistans spricht Arabisch und gehört überwiegend der schiitischen Glaubensrichtung des Islam an.
Zu Zeiten der Elamiter, Babylonier und Meder war Chusistan durch hochentwickelte Bewässerungsanlagen erschlossen und galt bis zur Arabisierung im 10. Jahrhundert als Kornkammer Mesopotamiens und Persiens. Im südiranischen Tiefland zwischen dem Zagros Gebirge und dem Persischen Golf überwiegen heute wüstenähnliche Steppe und an den Flussläufen Karun, Kerkha und Tigris größere Sumpfgebiete. Wegen ergiebiger Erdöl- und Erdgas-Vorkommen ist Chusistan Mitte des 20. Jahrhunderts wieder zu einer weltwirtschaftlich und geopolitisch bedeutenden Region geworden. Von 1980 bis 1988 war das iranische Khusistan Ziel eines irakischen Eroberungskrieges.
Siehe auch: Elamische Sprache, Chusische Sprache