Chronologie des Fernsehens
Dieser Artikel listet chronologisch Ereignisse der Fernsehgeschichte. Eine Fassung in Textform gibt der Artikel
Geschichte des Fernsehens.
- 1843 erhält Alexander Bain ein Patent für ein Fax-Gerät und schafft damit die Grundlagen der Bildzerlegung.
- 1883 erfand Paul Nipkow das 'Elektrische Teleskop', welches mit Hilfe einer rotierenden Scheibe ('Nipkow-Scheibe'), die mit spiralförmig angeordneten Löchern versehen war, Bilder in Hell-Dunkel-Signale zerlegte bzw. wieder zusammensetzte. Dies war die erste brauchbare Bildzerlegung für das Fernsehen. Ihm gelang damit die erste elektrische Bildübertragung. Dieses Ereignis wird heute als Beginn des Fernsehens angesehen und Paul Nipkow als sein Erfinder bezeichnet.
- 1889 Alexander Stoletow erfindet Photozellen, die als elektronische Röhren schneller sind als Selenzellen.
- 1897 entwickelte Ferdinand Braun zusammen mit Jonathan Zenneck die Kathodenstrahlröhre (auch Braunsche Röhre genannt). Diese ist die Grundlage für die bis heute am weitesten verbreitete Methode Bilder für das Fernsehen darzustellen. Die ersten Anwendungen fand sie in Messapparaturen.
- 1900 Constantin Perskyi prägt auf der Pariser Weltausstellung das Wort "Television".
- 1906 benutzen Max Dieckmann und G. Glage die braunsche Röhre erstmals zur Wiedergabe von zwanzigzeiligen Schwarz-Weiß-Bildern. Damit war erstmals eine brauchbare Methode zur elektronischen Wiedergabe von Bildern gefunden; Boris L. Rozing schafft Schattenrisse auf Elektronenstrahlröhren.
- 1909 Ernst Ruhmer überträgt das Bild eines Kreuzes mit Hilfe von 25 Selenzellen auf eine Glühlampentafel (und werwirklicht damit den Vorschlag von George B. Carey)
- 1914 Dénes Mihàly beginnt im Auftrag des österr. K&K-Kriegsministeriums mit der Arbeit am "Telehor", einem Fernsehsystem zur militärischen Aufklärung
- 1923 baut W. K. Zworykin, Assistent von Rozing, den ersten brauchbaren elektronischen Bildabtaster, die Ikonoskop-Röhre. Die Röhre wird ab 1934 in Serie hergestellt. Zusammen mit der Kathodenstrahlröhre ist der Weg zum vollständig elektronischen Fernsehen geebnet; August Karolus stellt in Leipzig sein erstes Fernsehgerät vor.
- 1924 überträgt der Engländer Jahn L. Baird mit seinem "Televisor" auf Basis der Nipkowschen Scheibe Schattenbilder über eine Entfernung von drei Metern.
- 1928 Dénes Mihàly bietet auf einer Messe in New York einen Fernsehempfänger auf Basis der Nipkow-Scheibe an; Ernst F. W. Alexanderson entwickelt einen Drehspiegel-Projektor für zwei Meter große Fernsehbilder; die RCA-Tochter NBC beginnt unter David Sarnoff mit dem Testbetrieb
- Am 8. März 1929 findet die erste Fernseh-Versuchssendung in Deutschland, eine Übertragung von Berlin-Witzleben nach Berlin-Tempelhof statt.
- 1929 gründen die Firmen Bosch, Baird-TV, Zeiss-Ikon und Loewe die Fernseh-AG in Berlin.
- 1934 entdecken Kell, Bedford und Trainer den Kell-Faktor
- Am 22. März 1935 beginnt in Berlin das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt. An drei Wochentagen wurde von 20.30 bis 22 Uhr in dieser Reihenfolge ein "Aktueller Bildbericht", "Künstler stellen sich vor", "Ausschnitte aus Tonfilmen" und Kulturfilme gezeigt. Am 9. April desselben Jahres wurde im Reichspostmuseum Berlin die erste Fernsehstube für die Öffentlichkeit eingerichtet.
- 1936 leitet die Elektronen-Fernsehkamera das elektronische Fernsehzeitalter ein. Die erste elektronische Aufnahmekamera wird für die Direktübertragung der Olympischen Spiele in Berlin eingesetzt. Die Berliner können die Spiele in den Fernsehstuben verfolgen.
- 1937 Deutschland wechselt von der 180- auf die 441-Zeilennorm.
- 1941 gelang es Jahn L. Baird, erste farbige Fernsehbilder zu übertragen.
- Ab dem 27. November 1950 strahlt der NWDR (Hamburg) an drei Tagen in der Woche ein Fernseh-Versuchsprogramm aus.
- Am 21. Dezember 1952, an Stalins Geburtstag, beginnt das Fernseh-Versuchsprogramm des Deutschen Fernsehfunks der DDR (Adlershof) mit der Sendung Aktuelle Kamera.
- Ab dem 25. Dezember 1952 startet in der Bundesrepublik Deutschland das tägliche Fernsehprogramm. Gesendet wird aus Hamburg. Es werden 4.000 Fernsehgeräte verkauft. (DDR 1953: 300)
- 1954 wird in Amerika die NTSC-Norm für Farbfernsehen eingeführt. Damit waren die Amerikaner den Europäern weit voraus. Diese führen erst 12 bis 13 Jahre später mit der PAL-Norm und der mehreren Varianten der SECAM-Norm das Farbfernsehen ein. Allerdings hat die NTSC-Norm einige Schwächen in der Farbdarstellung, geringste Übertragungsfehler reichen aus, um besonders im Farbbereich von Gesichtsfarben sichtbare bis störende Verfärbungen auszulösen. Scherzhafterweise wurde daher NTSC, welches ein Acronym für National Television Standard Committee darstellt auch als "Never Twice the Same Color" umgetauft.
- Am 1. November 1954 beginnt das Gemeinschaftsprogramm Deutsches Fernsehen der Landesrundfunkanstalten (unter dem Dach der ARD) mit seinem Programm.
- Am 3. Januar 1956 beginnt DDR-1 (ab 1990 DFF-1) der DDR mit dem Regelbetrieb.
- 1956 Ampex stellt sein Quadruplex-System vor, die erste analoge MAZ-Anlage mit sendetauglicher Schwarzweißqualität.
- 1957 Ampex führt den Farbvideorecorder ein
- Am 4. Oktober 1957 wird der erste künstliche Satellit Sputnik in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht, ein wichtiger Meilenstein auch für die Geschichte des Satelliten-Fernsehens.
- Am 12. August 1960 wird mit Echo 1 der erste passive Kommunikationssatellit in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht. Die Qualität der übertragenen Fernsehbilder ist allerdings mäßig.
- Am 1. Juni 1961 startet ein zweites Fernsehprogramm der deutschen Rundfunkanstalten.
- Am 10. Juli 1962 wird der erste aktive Fernmeldesatellit Telstar in seine Umlaufbahn gebracht, mit dessen Hilfe erfolgt am 23. Juli 1962 die erste Live-Übertragung für die Eurovision aus den USA.
- Am 1. April 1963 schlägt Walter Bruch das PAL-Verfahren für das Farbfernsehen vor.
Das Zweite Deutsche Fernsehen mit Sitz in Mainz strahlt zum ersten Mal sein Programm aus.
- Am 26. Juli 1963 wird mit Syncom 2 erstmals ein Kommunikationssatellit in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht. Damit ist es möglich, von einem festen Punkt auf der Erde ununterbrochen Signale an einen Satelliten zu senden, bzw. von diesem zu empfangen.
- Zwischen 1966 und 1967 wird das PAL-Verfahren von den meisten westeuropäischen Ländern übernommen. Am 25. August 1967 eröffnete Außenminister Willy Brandt das deutsche Farbfernsehen auf der Großen Funkausstellung in Berlin.
- Am 20. Juli 1969 fand nach der Mondlandung des amerikanischen Raumschiffs Apollo 11 die erste Live-Übertragung vom Mond statt.
- Am 3. Oktober 1969 beginnt das Farbfernsehen in der DDR (SECAM).
- Vom 26. August bis 11. September 1972 lieferten ARD und ZDF gemeinsam durch das von ihnen gegründete Deutsche Olympia Zentrum (DOZ) ein volles Programm in Farbe von den XX. Olympischen Sommerspielen an alle Fernsehanstalten der Welt.
- erster privater Sender in Deutschland
- Einführung des Teletext
- erster PayTV-Sender in Deutschland
- erste digitale Fernsehsendungen
- Anfang der 80er Jahre wurde die Fernsehtechnik durch analogen Stereo-Ton (mittels zweier Tonunterträger) sowie den so genannten Tele- bzw. Videotext ergänzt.