Chronogramm
Ein
Chronogramm ist eine Inschrift, meist in
lateinischer Sprache, bei der alle darin vorkommenden Buchstaben, die zugleich
römische Zahlensymbole sind (I, V, X, L, C, D, M), zusammengezählt die Jahreszahl des Ereignisses ergeben, auf das sich die Inschrift bezieht. Die Zahlensymbole sind hierbei meist hervorgehoben, etwa durch Grossbuchstaben oder Vergoldung.
Ein Chronogramm, dessen Text dem Versmaß des Distichon folgt, heißt Chronodistichon.
Chronogramme waren besonders in der Barockzeit beliebt als Widmungsinschriften und als Epitaphe.
Beispiele
- am Pöstlingberg in Linz: ARA BEATAE LVGENTIS NECEM FILII QVOTIDIE PRIVILEGIATA (Täglich bevorzugter Altar der seligen, die den Tod ihres Sohnes betrauert) (1774)
- an der Kapitelschwemme in Salzburg: LEOPOLDVS PRINCEPS ME EXSTRVXIT (Fürst Leopold hat mich errichtet) (1732) (gemeint ist der Fürsterzbischof von Salzburg Leopold Anton Eleutherius, Freiherr von Firmian)
- am "Haus zur Groe" in Marktbreit am Main: EN MEA SPES AEDES CERTAE AC PAX ARXQVE BEATA (Seht meine Hoffnung: ein sicheres Haus und Frieden und eine glückliche Burg!) (1725)
- Epitaph Frech in Marktbreit am Main: FRECHIADVM EXVVIAE HAC POST FATA QVIETE FRVVNTVR (Die sterblichen Hüllen der Familie Frech genießen nach ihren Schicksalen diese Ruhe.) (1748)
Links
http://www.mathematische-basteleien.de/chronogramm.htm (weitere Links)