Christengemeinschaft
Allgemein
Die Christengemeinschaft (Kurzform: CG) ist eine selbständige christliche Glaubensgemeinschaft, in deren Mittelpunkt das gemeinsame Begehen kultischer Handlungen steht. Ihr eigen ist ein reges Gemeindeleben. Sie sieht sich nicht als alleinseligmachende Kirche. Die CG beruft sich auf Christus als den Schöpfer der Welt, der als Jesus von Nazareth Mensch wurde. In ihm finden Gläubige Lebenskraft und Forbestehen. Die Priester der Christengemeinschaft sind an keine Lehre gebunden, sie haben Lehrfreiheit. Einzige Ausnahme ist das Lehren gegen den gegebenen Kultus. Die Christengemeinschaft wird aufgrund ihrer Sonderlehren von den Kirchen als Sekte eingestuft.
Sakramente
Die Christengemeinschaft ist eine Kultusgemeinschaft. Ihre zentrale Feier ist
Sechs weitere Sakramente können den Lebenslauf begleiten und helfend darin wirksam werden.
- Die Taufe
- Die Konfirmation
- Die Beichte
- Die Trauung
- Die Priesterweihe
- Die Sterbeölung
- Die Sonntagshandlung für die Kinder
- Die Predigt
- Die Aussegnung und Bestattung
Theologische Lehrgrundsätze (Glaubensbekenntnis der Christengemeinschaft)
Geschichte
Die Stiftung des Kultus geschah mit entscheidender Hilfe Rudolf Steiners, (siehe auch: Anthroposophie). Die Christengemeinschaft wurde 1922 in Dornach von einem Kreis von 45 zumeist sehr jungen Theologen um den evangelischen Pfarrer Friedrich Rittelmeyer gegründet. 1941 wurde sie in Deutschland unter Hitler verboten, 1945 wieder gegründet.
Seit 1933 besteht in Stuttgart ein Priesterseminar, seit 2001 eines in Hamburg, seit 2003 auch in Chicago. Das Priestertum der Frau ist in ihr von Anfang an verwirklicht.
Es existieren heute Gemeinden in allen fünf Erdteilen. Der Kultus wird in der jeweiligen Landessprache vollzogen.
Die evangelische Kirche verweigert der Christengemeinschaft einen Sitz im Ökumenischen Rat der Kirchen. Die Taufe der CG (mit Wasser, Salz und Asche) wird in der katholischen und der evangelischen Kirche nicht anerkannt.
Gemeindemitgliedschaft
Mitglied in der Christengemeinschaft wird man nicht nur durch Geburt, Taufe oder Konfirmation, sondern durch eigenen Entschluss als Erwachsener. Die Aufnahme erfolgt durch das Gespräch mit einem Priester der örtlichen Gemeinde.
Die Vielfalt des Gemeindelebens, wie es sich im Gemeindeprogramm widerspiegelt, ist wesentlich von den Impulsen und der Aktivität der Gemeindemitglieder mitgeprägt.Organisation
Rechtliche und wirtschaftliche Organisation
In Deutschland sind die Gemeinden regional zu Körperschaften des öffentlichen Rechts zusammengeschlossen. Die Christengemeinschaft hat damit die gleichen Rechte und Pflichten wie die katholische und evangelische Kirche.
Auf das Recht der Einziehung von Kirchensteuern durch den Staat verzichtet die CG jedoch ausdrücklich. Die Christengemeinschaft wird finanziell durch freiwillige Beiträge und Spenden ihrer Mitglieder und Freunde getragen. Das Gehalt der Priester richtet sich nach der wirtschaftlichen Situation der Gemeinde und erfolgt auf einer sozial geprägten Grundlage.
Alle rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen werden von verantwortlichen Gemeindemitgliedern und Priestern gemeinsam behandelt. Die wirtschaftliche Zusammemarbeit der Gemeinden und Regionen wird von sog. Koordinatoren betreut. Der Kultus ist in die besondere Verantwortung der Priester gegeben.Geistliche Organisation
Die Christengemeinschaft ist hierarchisch aufgebaut. Die einzelnen Gemeinden werden von verschiedenen geistlichen Lenkern zusammengefasst. An ihrer Spitze steht der Erzoberlenker. Beraten wird dieser von der Priestersynode und zwei Oberlenkern.Erzoberlenker
Unterschiede zu den Lehren der großen christlichen Kirchen
Jesus wird als der hohe Sonnengott bezeichnet. Sein Tod am Kreuz bewirkt dass der verschüttete göttliche Geistfunke im Menschen wieder lebendig wurde. Christus wurde zum Ich der neu werdenden Erde, deren Aura sich veränderte und die dadurch auch einen Weg der Vergeistigung betrat. Die Wiederkunft Christi geschieht stufenweise, als ätherischer, astraler und kosmischer Christus.
Der Mensch ein rein geistiges, also göttliches Wesen; erst der ihm erteilte Schöpferfunke macht ihn zum Menschen. Da er in den Entwicklungsprozess des Kosmos und in ein ersterbendes Erdendasein eingebettet ist, musste er den Sündenfall erleben, der als ein tatsächliches Fallen, nämlich als ein Herabsinken in Stoffes-Finsternis verstanden wird.
Es gab einst einen Weltenzustand, bei dem Geist und Materie noch nicht getrennt waren.
Im dem früheren Weltenzustand waren Geist und Materie noch nicht getrennt. In den Sakramenten werden den Gläubigen die verwandelnden Christus-Kräfte verliehen, mit dem Ziel, daß Geist und Materie wieder eine Einheit werden sollen.