Chnodomar
Chnodomar (lat. Chnodomarius) * ? - † ?, war bis 357 alamannischer Gaukönig in der Ortenau. Bruder des Mederich, Onkel des Agenarich (Serapio).Der römische Schriftsteller Ammianus Marcellinus berichtet voller Bewunderung und Abscheu von Chnodomar. Er schildert ihn als „.. der ruchlose Anstifter des Kriegssturmes, ... ohne Maß, .. der Hauptantreiber zu gefährlichen Wagnissen, mit seiner stolzen Miene, hochgemut durch seine häufigen Erfolge.“ In der Schlacht schildert er ihn, „mit einem flammenden roten Wulst von Haaren auf dem Haupt, furchtlos im Bewußtsein seiner ungeheuren Körperkraft,..., unmenschlich groß auf seinem schäumendem Roß, hoch aufgerichtet mit der Lanze von fürchterlicher Länge, im Glanz sichtbar von den anderen, ein tapferer Kämpfer und als fähiger Heerführer den übrigen überlegen.“
Chnodomar zog 356, ermuntert von Kaiser Constantius II, gegen den Usurpator Magnentius und Cäsar Magnus Decentius nach Gallien und besiegte beide.
Kaiser Constantius II. schickte seinen Neffen Julianus und den römischen Heermeister Barbatio 357 nach Rauracum Kaiseraugst um die Alamannen zu bezwingen. Aufgrund des Laeten-Aufstands und durch das Verschulden Barbatios, der Julianus keine Erfolge gönnte, gelang es den Alamannen, das zahlenmäßig überlegene römische Heer in die Flucht zu schlagen. Daraufhin versammelten die Alamannenkönige Hortar, Suomar, Ur, Ursicin, Vestralp, zehn Unterkönige sowie viele Adlige unter der Führung von Chnodomar und seinem Neffen Agenarich (Serapio) ihre Heere und zogen in die Schlacht von Straßburg, um ihren Anspruch auf die linksrheinischen Gebiete zu bekräftigen. Als die Übermacht des römischen Heeres klar wurde versuchten Chnodomar und seine überlebenden Alamannen über den Rhein zu entkommen. Er wurde gestellt, ergab sich und bad Cäsar Julianus um Gnade. Chnodomar wurde vor den Kaiser nach Rom geführt, wo er später in einem Fremdenlager auf dem Mons Caelius an Alterschwäche gestorben sein soll.
Quellen: