Chinesisches Haus
Das Chinesische Haus, in älterer Literatur auch "Japanisches Teehäuschen" genannt, wurde unter Friedrich den Großen als Gartenpavillon im Park von Sanssouci erbaut.
Mit der Planung beauftragt, wurde der Baumeister Johann Gottfried Büring, der auch die Bildergalerie neben dem Schloss entwarf. Das Chinesische Haus diente nicht nur als Gartenarchitektur der Verschönerung des Parks, sondern wurde auch für kleinere Teegesellschaften genutzt.
Die ungewöhnlich lange Bauzeit von neun Jahren, 1755-1764, ist wie bei der Bildergalerie auf den Siebenjährigen Krieg zurückzuführen, unter dem die finanzielle und wirtschaftliche Lage Preußens erheblich litt.
An den europäischen Fürstenhöfen des 18. Jahrhunderts entstand im Geistigen wie in der Kunst ein Interesse besonders an China und dem ostasiatischen Raum. Daraus bildete sich die Chinamode, die Chinoiserie. Die Kunst des Rokoko harmonierte vorzüglich mit der ostasiatischen Kunstform. Einige Jahre später wurde in diesem Verständnis das Drachenhaus auf dem Klausberg gebaut.
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2 Die Innengestaltung 3 Literatur 4 Weblink |
Das Chinesische Haus hat den Grundriss eines Kleeblatts. An den kreisrunden Innenraum schließen sich in regelmäßigen Abständen drei Kabinette an. Zwischen ihnen liegen drei Freiräume.
In diesen offenen Bereichen wird das Dach, des in zartem Grün gehaltenen Gartenpavillons, von je vier vergoldeten Palmen-Säulen getragen. Die vergoldeten Sandsteinplastiken, am Fuß der Säulen sitzend und stehend an den Wänden der Kabinette, sind Arbeiten der Bildhauer Johann Gottlieb Heymüller und Johann Peter Benckert. Als Modell für die Figuren standen keine Asiaten, sondern Menschen aus der Region.
Auf der dem Dach aufgesetzten Kuppel, thront ein ebenfalls vergoldeter Mandarin mit einem aufgespannten Schirm. Viel Licht fällt durch die dicht aneinandergereiten fast bodentiefen Fenster und die ovalen Fensteröffnungen in der Kuppel.
Ein runder Mittelraum und drei Kabinette bilden das Innere des Gartenpavillons. Das Deckenbild im oberen Rund des Raums wurde 1756 von Thomas Huber erschaffen, nach einer Entwurfszeichnung des Pariser Künstlers Blaise Nicolas Le Sueur. Es zeigt über eine Balkonbrüstung, teils in den Raum schauende, teils miteinander plaudernde asiatische Menschen. Sie sind umgeben von Papageien, Affen und auf Balkonsockeln sitzenden Buddhafiguren.
Auf dem mit grünem Stuckmarmor überzogenen Wänden sind vergoldete Konsolen angebracht, auf denen Zierporzellan steht. Über den Fensterrundungen vergoldete Ornamentik und zwischen den Fenstern mit Blattgold überzogene Kerzenhalter, sogenannte Wandbranchen. Von der Kuppel herab hängt ein reich verziehrter Kronleuchter, der mit Kerzen bestückt ist.
Die Kabinette sind mit Seidentapeten bespannt. Sie wurden bei der letzten Restaurierung 1990/93 nach nur noch wenigen erhaltenen Stücken in wochenlanger Arbeit rekonstruiert.
Die Außenansicht
Die Innengestaltung
Literatur
Weblink