Chinesische Personennamen
Der offizielle Name eines Chinesen besteht aus einem Familiennamen, dem ein persönlicher Name (mingzi 名字) folgt. Die (Familiennamen, xing 姓) stammen von den Clannamen des alten China ab; sie sind gering - ein paar hundert -, und ihr Bestand ist fest. Im Altertum hatten nur die adligen Clans einen Familiennamen. Sein Gebrauch wurde erst in der Han-Dynastie allgemein üblich. Die Familiennamen bestehen aus einer oder zwei Silben. Heute decken die hundert häufigsten Familiennamen ca. 87% der Han-Bevölkerung ab. Nach einer Stichprobe bei der Volkszählung von 1982 machen die drei häufigsten Namen Li 李, Wang 王 und Zhang 张 7,9 %, 7,4 % bzw. 7,1 % der Stichprobe aus. Die ming (名, persönlichen Namen) sind zahllos, da sie aus Grundelementen des Wortschatzes frei gebildet werden. Die meisten persönlichen Namen stehen mit den Wünschen der Eltern für ihr Kind in Zusammenhang. Diese Wünsche werden durch Wörter wie „Reichtum“, „langes Leben" oder durch Anspielungen ausgedrückt. Mit persönlichen Namen wird auch versucht, Einfluss auf das Schicksal zu nehmen. In der traditionellen Familie muss der persönliche Name eine Verbindung des Trägers zu seiner Generation innerhalb der Familie herstellen. Alle Personen, die den gleichen Abstand zu dem gemeinsamen Vorfahren haben, tragen dann, je nach Region an erster oder zweiter Stelle, dasselbe Schriftzeichen in ihrem persönlichen Namen. Ein altes Tabu verbietet es aber, den Namen eines Vorfahren zu übernehmen.Normalerweise wird der Familienname bei den Chinesen zuerst genannt, ein "Deng Xiaoping" ist also "Herr Deng", die (in Wade-Giles) meist mit Bindestrich geschriebenen weiteren Namen sind die gegebenen Vornamen. Übrigens läßt sich in China das Geschlecht der Person nicht immer an den Vornamen ablesen. Es ist nicht üblich, dass sich Chinesen untereinander im Geschäftsverkehr mit Vornamen anreden.
Chinesische Namen bestehen in der Regel aus drei Teilen: dem Familiennamen, dem individuellen Namen und dem Generationsnamen. Die beiden letzteren können zusammen genommen als Vorname betrachtet werden. Oft werden auch Namen gewählt, deren Einzelzeichen für Jahreszeiten und Wetter stehen, welche am Geburtstag eines Kindes herrschten. Um dem Kind Glück mit zu geben, werden häufig Namen gewählt, die die Zeichen für long 龙 (Drache) oder feng 凤(Phoenix) sowie für Charaktereigenschaften wie de 德(tugendhaft) yong 勇 (mutig) oder ya 雅 (elegant) enthalten. Religiöse Eltern geben ihren Kindern oft Namen wie Foguang (Licht Buddhas). Allmählich setzen sich auch Namen von christlichen Heiligen wie Qiaozhi (Georg) und Bide (Peter) in Taiwan durch.