Chiloé-Beutelratte
Chiloé-Beutelratte | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
'''Systematik ''' | ||||||||||||||
|
Die Chiloé-Beutelratte (Dromiciops gliroides) ist die einzige lebende Art der Familie Microbiotheriidae, die die einzige Familie der Beuteltierordnung Microbiotheria ist.
Table of contents |
2 Verbreitung 3 Beschreibung 4 Lebensweise 5 Nahrung 6 Fortpflanzung 7 Bedrohung 8 Weblink |
Systematik
Die Familie hat ihren wissenschaftlichen Namen von der fossilen Gattung Microbiotherium, die eng mit der Chiloé-Beutelratte verwandt war und während des Oligozäns und Miozäns in Südamerika lebte. Erstaunlicherweise gehört die Familie zur Überordnung Australidelphia, was bedeutet, dass die Tiere, obwohl sie in Südamerika leben, näher mit den Beuteltieren Australiens als mit den Beutelratten des amerikanischen Kontinents verwandt sind.
Verbreitung
Die Chiloé-Beutelratte lebt im südwestlichen Teil Südamerikas, in Chile vom 36. bis zum 43. Breitengrad, im angrenzenden Argentinien sowie auf der zu Chile gehörenden Insel Chiloé.
Beschreibung
Chiloé-Beutelratten sind graubraune, rattenähnliche Tiere. Ihr Körper wird 9 bis 13 cm lang, mit einem ungefähr ebenso langen Schwanz. Das Fell ist kurz und dicht und ist mit hellen Flecken versehen. Lebensweise
Chiloé-Beutelratten bewohnen kühle Wälder. Sie sind fast ausschließlich nachtaktiv und leben vorwiegend auf Bäumen. Sie bauen sich runde Nester aus Bambusblättern, die sie mit Gräsern und Moosen auspolstern. In kühleren Regionen halten sie Winterschlaf, wobei der vordere Teil des Schwanzes vorher als Fettspeicher vergrößert wird. Zumindest während der Paarungszeit leben Chiloé-Beutelratten in Paaren zusammen.Nahrung
Die Nahrung der Chiloé-Beutelratten besteht vorwiegend aus Insekten und deren Larven, gelegentlich auch pflanzlichem Material.Fortpflanzung
Die Paarung der Chiloé-Beutelratten findet im südamerikanischen Frühling statt. Einmal im Jahr bringt das Weibchen ein bis vier Jungtiere zur Welt. Nach der Zeit im Beutel klammern sich die Jungtiere während der nächtlichen Nahrungssuche der Mutter an deren Rücken fest und halten sich tagsüber in ihrem Nest auf. Nach dem Abstillen bleiben die Jungtiere noch längere Zeit in losem Kontakt mit den Eltern. Im zweiten Lebensjahr werden sie geschlechtsreif.Bedrohung
Nach einem Aberglauben der chilenischen Bevölkerung bringt es Unglück, eines dieser Tiere zu sehen oder im Haus zu haben. Deswegen soll es auch schon vorgekommen sein, dass Menschen ihre Häuser niederbrannten, nachdem sie eine Chiloé-Beutelratte darin gefunden hatten. Laut IUCN gelten diese Tiere als gefährdet (vulnerable).