Chemins de Fer Luxembourgeois
Im nationalen luxemburgischen Personenverkehr ist die CFL (Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois) die einzige operierende Eisenbahngesellschaft. Grenzüberschreitende Verbindungen werden in der Regel durch die Eisenbahngesellschaften der angrenzenden Nachbarländer abgedeckt (DBAG, SNCF, SNCB). Die CFL stellt außerdem Busmaterial zum Betrieb einiger nationaler Buslinien zur Verfügung. Das Personal der CFL umfasst 3.200 Personen.Nach dem zweiten Weltkrieg umfasste das luxemburgische Eisenbahnliniennetz 550 Km, wobei damals noch ein ausgedehntes Schmalspurbahnennetz existierte. Innerhalb von anderthalb Jahrzehnten wurde das Schienennetz halbiert. 1953 wurde mit dem Jhangeli eine im Volksmund sehr bekannte Schmalspurlinie geschlossen. Ende 2003 hatte das nationale Liniennetz eine Länge von 275 Km, davon 140 Km zweigleisig und 135 Km eingleisig. Insgesamt gab es zu diesem Zeitpunkt 618 Schienenkilometer, wovon 436 Km auf Hauptstrecken und Bahnhöfe entfallen und 182 Km auf Nebenstrecken. Das Schienennetz beinhaltet 65 Bahnhöfe und Haltestellen, und ist zu 95 Prozent elektrifiziert.
Dadurch dass sich Luxemburg an einem Kreuzungspunkt zwischen mehreren angrenzenden nationalen Schienennetzen befindet, zeichnet sich das luxemburgische Schienennetz durch einige technische Besonderheiten aus. Diese Besonderheiten bei Stromversorgung-, Signal- und Sicherheitssystemen erfordern sowohl Anpassungen am Rollmaterial als auch an der Streckeninfrastruktur. Darüber hinaus müssen Zugführer eine spezielle Ausbildung aufweisen können. Die CFL war der erste Netzbetreiber der sich für die Einführung des europäischen Zugsicherungssystemes ETCS (European Train Control System) entschieden hat; im Laufe von 2004 sollen erste diesbezügliche Pilotprojekte abgeschlossen sein.
1995 übernahm der luxemburgische Staat das Schienennetz von der CFL durch die Einrichtung des Réseau Ferré National Luxembourgeois (vgl. Réseau Ferré de France bei der Société Nationale des Chemins de fer Français). Über den Fonds du Rail wird seitdem die Finanzierung von Instandhaltung und Ausbau des Schienennetzes gewährleistet. Erstmals seit etlichen Jahrzehnten wurde 2003 mit der Verbindung zwischen Dudelange-Usines (Luxemburg) und Volmerange-Les-Mines (Frankreich) eine neue Eisenbahnlinie in Betrieb genommen. Für weitere Ausbauprojekte sind bereits in der Legislaturperiode 1999-2004 die gesetzlichen Grundlagen geschaffen worden unter dem Schlagwort mobilitéit.lu.
Nicht zuletzt wegen der baldigen EU-verordneten Öffnung des Personenverkehrs für ausländische Eisenbahngesellschaften steuert die CFL in den kommenden Jahren auf Umstrukturierungen und Reformen zu.