Charles Wheatstone
Sir Charles Wheatstone (*6. Februar 1802 in Gloucester, † 19. Oktober 1875 in Paris) war ein britischer Physiker.Nach dem Besuch einer Privatschule arbeitete sich Wheatstone in das Handwerk seines Vaters, den Instrumentenbau, ein. Diese Tätigkeit übte er ab 1823 in London aus. 1834 wurde er Professor für Experimentalphysik am Kings College und 1836 Mitglied der Royal Society. Nach Auszeichnungen in verschiedenen Ländern folgte 1868 seine Erhebung in den Adelsstand.
Wheatstone begann früh mit physikalisch-akustischen Experimenten, in denen er die Schallübertragung, stehende Wellen und Musikinstrumente untersuchte. 1828 erfand er die akkordeonähnliche Konzertina und entwarf 1833 in einer der Royal Society vorgelegten Abhandlung das Prinzip der Überlagerung kleiner Bewegungen für die Chladnischenschen Klangfiguren. Er wandte sich dann der Optik und Elektrotechnik zu und erkannte 1833 die Bedeutung der von Samuel Hunter Christie erfundenen Brückenschaltung für die exakte Messung elektrischer Widerstände, die später als Wheatstonesche Messbrücke bekannt wurde.
1840 erfand er einen stufenlos regelbaren Widerstand (Rheostat) und 1833 das Spiegelstereoskop, mit dem er die Spektrallinien von Funkenentladungen bestimmte. 1834 ermittelte Wheatstone erstmals die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des elektrischen Stroms in metallischen Leitern. Im folgenden entwickelte er zusammen mit dem Elektrotechniker William Cooke zwei Telegrafiegeräte - den Nadeltelegrafen und den Zeigertelegrafen. Letzterer fand verbreitete Anwendung und wurde später von der Morsetelegrafie verdrängt. Die Sende- und Empfangsvorrichtung des Zeigertelegrafen bestand aus der Bewegung eines Zeigers zu einzelnen Buchstaben und Ziffern, die eine jeweils unterschiedliche Anzahl von Stromstößen hervorrief. 1854 erfand Wheatstone das Playfair-Verfahren zur manuellen Verschlüsselung von Nachrichten.