Charles de Secondat, Baron de Montesquieu
Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu (* 18. Januar 1689; † 10. Februar 1755 in Paris) gilt als Begründer der politischen Theorie der horizontalen Gewaltenteilung. Er studierte Jura und humanistische Philosophie. Von 1716 bis 1726 war er Senatspräsident in Bordeaux. 2 Jahre später wurde er in die Académie française aufgenommen.Literarischen Ruhm erlangte Montesquieu mit seinen "Lettres persanes", in denen er anhand von fiktiven Briefen eines adligen Persers und seines Dieners, die durch Europa reisten, die zeitgenössische Politik, die sozialen Verhältnisse, die Kirchenangelegenheiten und die Literatur Frankreichs verspottet. Als eines der frühesten Werke der Aufklärung erlangten diese Briefe unmittelbare und breite Beliebtheit.
Großen Ruhm erlangte er durch seine Kritik am Absolutismus, in dem alle drei Staatsgewalten - die Legislative, die Exekutive und die Judikative dem Monarchen unterliegen. Er schlug vor, die Gewalten aufzuteilen und sich gegenseitig kontrollieren zu lassen.
Das System im einzelnen:
Die Teilung der Gewalten ist Voraussetzung für Freiheit, Sicherheit und sinnvolles Regieren. Die Legislative soll dabei vom Volk in Form von Repräsentanten gewählt werden. Die Judikative seien freie Menschen aus dem Volk. Die Exekutive sollte dem Monarchen unterliegen. Ziel ist dabei ein friedliches Zusammenleben der Staatsbürger und eine volksnahe Regierung. Die Erkenntnisse Montesquieus kamen zum ersten Mal in der US-Verfassung zur Anwendung und kurze Zeit später bei der Verfassung, die aus der Französischen Revolution hervorging. Heute gilt in praktisch jeder modernen Demokratie das Prinzip der Gewaltenteilung.
vgl. auch Liste französischer Schriftsteller
Werke
Sekundärliteratur