Charles Bukowski
Charles Bukowski (* 16. August 1920 in Andernach, † 9. März 1994 in San Pedro/Los Angeles), US-amerikanischer Dichter und Schriftsteller.Geboren in Deutschland, zog er mit seinen Eltern 1922 nach Los Angeles, Kalifornien. Er gab Anton Tschechow, Ernest Hemingway, John Fante und Louis-Ferdinand Celine (Reise ans Ende der Nacht) als literarische Vorbilder an und hatte ein Faible für Klassische Musik. Er veröffentlichte zwischen 1960 und den frühen 90ern über 40 Bücher mit Gedichten und Prosa.
Bukowski studierte zunächst Journalismus am College und versuchte sich bereits in jungen Jahren – zunächst ohne großen Erfolg – als Schriftsteller. Viele Jahre lebte er wenig sesshaft, machte zahllose Jobs, saß im Gefängnis und in der Psychiatrie bevor er in den 50er Jahren bei der Post als Briefträger anheuerte. Später wechselte er in den Innendienst und arbeitete lange Jahre als Briefsortierer. Die Erlebnisse als “Postler“ verarbeitete Bukowski in seinem ersten Roman “Der Mann mit der Ledertasche“ (Originaltitel: Post Office). In der Zeit als Briefsortierer fing Bukowski an, Kurzgeschichten für die Alternativzeitung "Open City" in Los Angeles zu schreiben. Diese Short Storys erschienen später in Buchform (Notes of a Dirty Old Man). Anfang der 70er Jahre gab er den Postjob auf und versuchte, ausschließlich von seiner Tätigkeit als Schriftsteller zu leben. Ermöglicht wurde ihm dies durch eine monatliche Zuwendung seines damaligen Verlegers.
1985 heiratete Bukowski Linda Beighle mit der er seit 1978 zusammenlebte. Er verstarb im März 1994 in Los Angeles an Blutkrebs.
Bukowski Geschichten sind häufig teilautobiografisch, wenngleich meistens satirisch überhöht. Angesichts seiner Biografie wundert es nicht, dass es häufig um Menschen geht, die sich auf der Schattenseite des American Way of Life durchs Leben schlagen. Seine Protagonisten sind Kleinkriminelle, Säufer, Obdachlose, Huren und er selbst, in Form seines literarischen Alter Egos Henry Chinaski (genannt Hank).
Bukowski schreibt in einer harten direkten Sprache und er spart in seinen Geschichten die schmuddeligen Aspekte des menschlichen Lebens keineswegs aus. Insbesondere seine Dialoge sind exzellent beobachtet und auf höchstem Niveau geschrieben. Kritiker nannten ihn auch den Schreibweltmeister im Schwergewicht.
Den intimsten Einblick in seine Kindheit und Jugend gibt das Buch “Das Schlimmste kommt noch oder fast eine Jugend“.
Bukowski war und ist Mythos und Kult, und zu seinen Lebzeiten hat er den Mythos vom saufenden und krakeelenden Genie nach Kräften gefördert. Legendär ist zum Beispiel die Lesung in der Hamburger Markthalle Ende der 70er Jahre, bei der ein Kühlschrank auf der Bühne stehen musste, damit der Alkoholnachschub nicht abriss.
Der Film Barfly, mit Mickey Rourke, basierte auf einem Drehbuch von Bukowski und hat autobiographische Züge.
In dem Roman “Pulp“ (dt. “Ausgeträumt“), den er während seiner letzten schweren Krebserkrankung beendete, verlässt er den Bereich des autobiografischen Schreibens, obwohl er auf der Ebene des personalen Erzählers bleibt. Erzählt wird die Geschichte des Privatdetektivs Nick Belane, der den Tod in der Figur einer schönen Frau findet. Autobiografische Züge sind in diesem letzten Roman nur noch in symbolischer Form und stark verfremdet zu finden.
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2 Bibliographie (englische Veröffentlichungen): 3 Weblink |
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Bibliographie (englische Veröffentlichungen):
Ein Buch über Bukowski:
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