Charité
Charité ist ein berühmtes und großes Krankenhaus in Berlin. Seit 2003 ist die Charité gemeinsame medizinische Fakultät der Humboldt- und der Freien Universität Berlin.
Geschichte
1710 bedrohte eine Pest die Stadt Berlin. König Friedrich I ließ daraufhin ein so genanntes Quarantäne-Haus bauen. Dieses wurde nach der Pestepidemie noch weiter als Krankenhaus für arme Kranke genutzt.Später diente es zur Ausbildung von Ärzten im Militärdienst, wobei König Friedrich Wilhelm I das Haus dann Charité nannte.
Die Charité wurde dem 1724 gegründeten Collegium medico-chirurgicum angegliedert. So entstand eine Ausbildungsstätte für Mediziner mit Weltruf.
1810 wurde die Berliner Universität gegründet, deren erster Dekan Christoph Wilhelm Hufeland war. Er war gleichzeitig auch Ausbilder in der Charité, so daß die Charité von Beginn an in den Universitätsbetrieb eingegliedert war.
In der folgenden Zeit wurde der Name Charité durch zahlreiche herausragende Ärzte und Wissenschaftler, wie Rudolf Virchow, Helmholtz, Robert Koch, Paul Ehrlich, Behring und Begründer medizinischer Spezialgebiete wie Traube, Heubner, Karl Friedrich Bonhoeffer, Aschheim, Zondek, Bier, Ferdinand Sauerbruch, Stoeckel. Acht spätere Nobelpreisträger begannen ihren wissenschaftlichen Weg an der Charité.
Die Zeit des Nationalsozialismus war auch für die Charité eine äußerst unrühmliche Zeit. Zahlreiche jüdische Ärzte wurden entlassen und die weltberühmte Einrichtung galt auch in dieser Zeit als Deutsche Eliteeinrichtung.
Am 1. Januar 1998 erfolgte die Abtrennung des Rudolf-Virchow-Klinikums von der Freien Universität Berlin und Zusammenführung mit der Charité, der neue gemeinsame Name lautete Universitätsklinikum Charité der Humboldt-Universität zu Berlin.
Mitte 2003 kam es dann zur nicht ganz unumstrittenen Fusion mit der medizinischen Fakultät der Freien Universität Berlin. Die Entscheidung erwuchs hauptsächlich aus der angespannten Haushaltslage des Landes Berlin. Trotz einiger Einwände seitens der FU Berlin und des Universitätskklinikums Benjamin Franklin blieb der Name Charité erhalten. Lediglich das Logo, ursprünglich ein Schriftzug, basierend auf der Handschrift von Friedrich Wilhelm I wurde durch ein modernes Doppel-C ersetzt. Der offizielle Name der zu beiden Universitäten gleichermaßen gehörenden Fakultät lautet "Charité - Universitätsmedizin Berlin".
Durch die Zusammenlegung der beiden Einrichtungen ist Europas größte Universitätsklinik mit 15.000 Mitarbeitern, 3.500 Betten, 8.000 Studenten, einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro und 4 Standorten in den Berliner Bezirken Buch, Mitte, Steglitz und Wedding entstanden.