Cephalocarida
Cephalocarida | ||||||||||
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Die Cephalocarida stellen eine Ordnung innerhalb der Krebstiere dar. Bislang sind aus dieser erst in den 1950er Jahren (Sanders (1955)) entdeckten Tiergruppe neun Arten bekannt.
Table of contents |
2 Bau der Cephalocarida 3 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Systematik der Cephalocarida 5 Weiterführende Literatur: |
Die Cephalocarida leben im Übergangsbereich zwischen dem Wasser und dem feinen Schlamm des Meeresbodens. Hier ist der feste Niederschlag noch nicht fest sedimentiert, liegt aber auch nicht mehr als aufgewirbelte Suspension vor. Da es diesen Bereich in beinahe jeder Tiefe des Ozeans gibt, sind Cephalocariden auch bislang in beinahe jeder Tiefe entdeckt worden.
Die Cephalocarida erreichen eine Körperlänge von etwa 3 Millimetern. Der Körper ist gestreckt und besteht neben dem Kopf aus einem Vorderkörper (Thorax), der die Schwimmbeine trägt, sowie einem extremitätenlosen Hinterleib (Pleon). Das letzte Segment (Telson) endet in zwei langen Schwanzanhängen, die eine Furca bilden.
Der Kopf der Tiere liegt unter einem Kopfschild, der bis über die Basen der Kopfextremitäten reicht. Die 1. Antenne ist einästig und relativ kurz, die 2. Antenne besitzt zwei Äste. Als Mundwerkzeuge dienen die Mandibeln (ohne Palpus) sowie die 1. Maxille; die 2. Maxille ist umgebaut und dient mit den Thoraxbeinen als Schwimmbein.
Die ersten sieben Beinpaare des Thorax sind blattartig und flach. Sie bestehen aus einem Basisteil (Protopodit), an dem im Wesentlichen die beiden Schwimmäste sowie mehrere kleinere, blattartige Erweiterungen (Endite) ansetzen. Dabei besteht der äußere Beinast (Exopodit) aus zwei flachen und breiten Teilen, der innere Ast (Endopodit) ist sechsgliedrig und weniger breit. Das achte Beinpaar besitzt keinen Endopoditen und auch nur sehr klein ausgebildete Endite. Das neunte Beinpaar ist nur sehr klein und dient als Eierträger.
Die Beine dienen allerdings nicht nur der Fortbewegung, mit ihrer Hilfe findet auch der Nahrungserwerb statt. Bei der Art Hutchinsoniella macracantha konnte man zwei verschiedene Schlaggeschwindigkeiten der Beine feststellen. So schlägt das Tier die Beine schnell zur Fortbewegung, in Ruhe verfällt es in einen langsamen Beinschlag. Der Schlag ist dabei immer metachrom, d.h. er wandert wellenartig von einem Bein zum anderen. Dadurch können sich Partikel zwischen den Beinbasen fangen und werden durch Borsten an den Enditen ausgefiltert und in eine zentrale Rinne gefegt. Durch den entstehenden Druck und die Bewegung der Beine gelangen diese Partikel dann in den Mundraum. Auf diese Weise werden Nahrungsaufnahme und Fortbewegung gekoppelt, ähnlich wie bei den Kiemenfüßern und Krallenschwänzen.
Die Cephalocarida sind Zwitter. Sie besitzen ein paariges Ovar, welches dorsal im Kopf liegt sowie Hoden im Bereich des 7. - 12. Rumpfsegments. Vom Ovar zieht ein Eileiter bis an das hintere Körperende und vereinigt sich dort mit den Ausführgang der Hoden. Der gemeinsame Gang endet im Bereich des 6. Thoraxbeines.
Die Tiere legen maximal 2 große Eier gleichzeitig, die einen großen Dottervorrat besitzen. Aus diesen schlüpft eine fortgeschrittene Larve, die als Metanauplius bezeichnet wird, eine Nauplius-Larve kommt nicht vor. Über mehrere Häutungen, bei Hutchinsonileaa 18 und bei Lightiella 12, erreichen die Tiere dann ihre Gesamt-Segmentzahl und werden zu ausgewachsenen Tieren.
Die Position der Cephalocarida innerhalb des Systems der Krebstiere ist bislang nicht vollständig aufgeklärt. Klassischerweise (wiedergegeben in Schminke (1997)) werden sie als Schwestergruppe aller Krebstiere mit Ausnahme der Remipedia angesehen. Aufgrund des spezifischen Baus der Extremitäten und vor allem aufgrund der funktionellen Verbindung der Nahrungsaufnahme und Fortbewegung durch diese "Turgorextremitäten" werden sie nach Ax (1999) und Hessler (1992) als Schwestergruppe der Blattfußkrebse bzw. der Ostraca (Blattfußkrebsartige + Höhere Krebse) angesehen und mit diesen zusammengefasst als Thoracopoda den restlichen Krebsgruppen (Maxillopoda) gegenüber gestellt. Weitere Alternativen liefert Walossek (1993, auf Basis von Fossilien).
Intern werden die wenigen Arten Cephalocarida in die beiden Gattungen Hutchinsoniella und Lightiella aufgeteilt.Lebensweise der Cephalocarida
Bau der Cephalocarida
Fortpflanzung und Entwicklung
Systematik der Cephalocarida