CD-i
Das CD-i (kurz für Compact Disc Interactive), das 1991 veröffentlicht wurde, war ein Multimedia-System, das in erster Linie von Philips, teilweise aber auch von Sony entwickelt wurde, jedoch wurde das System letztlich von Philips vertrieben. Sein Preis bei Marktveröffentlichung betrug rund 400 US-Dollar. Das Gerät konnte sogenannte interaktive CD-i-Discs abspielen , außerdem Audio-CDs, CD+G (CD+Graphics), Karaoke-CDs und Video-CDs (VCDs), wobei letztere den Kauf einer optionalen "Digital Video Card" zur MPEG-1-Decodierung voraussetzten.Da Philips als Entwickler der Compact Disc die internationalen CD-Normen kontrolliert und über die Vergabe des CD-Logos entscheidet, wurde CD-i in den Rang einer offiziellen CD-Norm erhoben und ihm eines der "Bunten Bücher", nämlich das "Green Book", gewidmet. Daneben schreibt auch das "White Book" über Video-CDs eine auf jeder normgerechten Video-CD zu speichernde Abspielsoftware für CD-i-Player vor.
Zunächst erschienen hauptsächlich Lernsoftware-Titel und nur eine Handvoll echter Videospiele, darunter zum großen Teil Brettspielumsetzungen wie "Vier gewinnt!". Spätere Versuche, den Spielemarkt zu erschließen, erwiesen sich als nutzlos, als die billigere und leistungsfähigere Sony PlayStation angekündigt wurde.
1994 ließen die Verkäufe merklich nach, bis 1998 die Produktion komplett eingestellt wurde. Philips hatte es nie geschafft, die Öffentlichkeit von den Fähigkeiten des CD-i zu überzeugen. Es sei angemerkt, dass Philips dank eines Lizenzabkommens mit Nintendo einige Spiele mit eigentlich Nintendo-exklusiven Charakteren für das CD-i entwickeln konnte. In Hotel Mario traten Super Mario-Charaktere auf, und drei The Legend of Zelda-Spiele wurden veröffentlicht: Link: The Faces of Evil, Zelda: The Wand of Gamelon und Zelda's Adventure. Nicht zuletzt aufgrund der schlechten Qualität dieser Titel, die mit den Nintendo-Originalen wenig gemein hatten, konnte auch dieser Schritt die Popularität des CD-i nicht wie gehofft steigern.
Es erschienen vier Versionen des Philips CD-i: das CD-i 450, das primär als Spielkonsole konzipiert war, das CD-i 210, die normale Multimedia-Version, das CD-i 220, das voll ausgestattete Top-Modell und das CD-i 550, ein CD-i 450 mit installierter Digital Video Cartridge inklusive Arcade-Pad.