Carl von Clausewitz
Carl Philipp Gottlieb von Clausewitz (* 1. Juli 1780 als Carl Philipp Gottlieb Claußwitz in Burg bei Magdeburg, † 16. November 1831 in Breslau) war ein preußischer General und "Kriegsphilosoph".
Clausewitz wird weltweit berühmt durch sein Hauptwerk Vom Kriege, das allerdings unvollendet geblieben ist. Die strategischen und taktischen Grundlagen werden heute weltweit gelehrt. Die strategische Theorie wird inzwischen auch auf andere Anwendungsbereiche übertragen und insbesondere in der Unternehmensführung und im Marketing beachtet.
Berühmt geworden ist seine oft falsch verstandene Bestimmung "Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln." Clausewitz postuliert damit die Unterordnung des Militärs unter die politische Führung: Das Militär hat einen politischen Auftrag und hat (nur) diesen auszuführen. Das war nicht immer und ist auch heute nicht überall selbstverständlich.
Seine klaren Unterscheidungen zwischen Strategie und Taktik, zwischen Ziel, Zweck und Mittel haben die Theorie des Krieges auf eine sichere begriffliche Grundlage gestellt.
Clausewitz war der erste der die "Moralischen Größen" in die Kriegstheorie einführte; danach waren es nicht mehr nur die Faktoren der "Zahl", die über den Ausgang einer Schlacht entschieden, sondern auch der "Geist des Heeres", oder der "Kriegerische Genius" an sich (Clausewitz' Bewunderung galt vor allem Napeoleon und Friedrich II.).
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Zum Namen
Es ist gesichert, dass Clausewitz Sohn bürgerlicher Eltern ist, also nicht adelig geboren wurde. Dokumentarisch gesichert ist seine Erhebung in den Adelsstand 1827. Aber bereits vorher hat Clausewitz, möglicherweise bereits seine Mutter, versucht, eine adlige Abstammung vorzutäuschen. In der damaligen Zeit konnten praktisch nur Adlige Offiziere werden. Die Erhebung in den Adelsstand ist daher eher eine Legalisierung einer vorher nicht legalen Nutzung des "von". Allerdings sollte der Begriff "legal" in diesem Zusammenhang nicht zu ernst genommen werden. In der damaligen Zeit war das Namensrecht nicht so ausgeprägt wie heute. Es gab zahlreiche Versuche, die Standesschranken zu durchbrechen, die eher als Kavaliersdelikt denn als wirkliches Delikt betrachtet wurden. Sonst wäre das "von" auch später nicht anerkannt worden.
Wirkungen
Die Wirkungen von Carl von Clausewitz sind ungeheuer vielfältig. Nicht immer ist er als Urheber erkennbar. So ist z. B. das win-win-Prinzip eine betriebswirtschaftliche Anwendung der Bündnistheorie von C. In Deutschland gehörte insbesondere Helmuth Graf von Moltke zu seinen Bewunderern. Die militärischen Siege von Königgrätz und Sedan wurden auf die strenge Anwendung Clausewitzscher Grundsätze zurückgeführt.
Zu den intensiven Lesern des Buches Vom Kriege gehörten u.a. der Mitbegründer des Marxismus Friedrich Engels, der deutsche Generstabschef Generaloberst Beck, der Strategietheoretiker Werner Hahlweg, der US-amerikanische Außenminister Henry Kissinger und der französische Politologe Raymond Aron. Von allen Genannten liegen Exzerpte, Aufsätze oder andere Hinweise vor, die belegen, dass sie die Theorie des Clausewitz nicht nur gelesen, sondern ausführlich studiert haben.
Das Werk Vom Kriege wurde in unzählige Sprachen übersetzt. Es gibt allein dreizehn chinesische Übersetzungen des Werks. Es ist heute eines der am weitverbreitetsten Bücher der Erde. An den meisten Militärschulen wie auch in vielen Managementschulen, so in Harvard, wird Clausewitz als grundlegende Theorie gelehrt.
Viele politische Denker haben sich mit Clausewitz befasst und Bücher über ihn geschrieben, so der kommunistische Revolutionär Lenin und der konservative Jurist und Politologe Carl Schmitt. Inwieweit sich Adolf Hitler und Mao Tse Tung mit Clausewitz beschäftigt haben, ist umstritten; beide aber kannten zumindest wesentliche Teile seines Werks. Die Theorie des Partisanen ist eine Weiterentwicklung Clausewitzscher Theorie.
Auch in jüngster Zeit kam die US Army dazu, sich eingehend mit der Theorie von Clausewitz zu beschäftigen(1)
Leben
Werke
Literatur
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