Carl Stumpf
Friedrich Carl Stumpf (*
21. April 1848 in Wiesentheid/
Unterfranken, †
25. Dezember 1936 in
Berlin) war
Philosoph und
Psychologe. Er studierte
1865 katholische Theologie in
Würzburg bei
Franz Brentano und bei Rudolf Hermann Lotze in
Göttingen Philosophie und Naturwisssenschaften. Er hatte einen entscheidenden Einfluss auf
Edmund Husserl, der Gründer der modernen
Phänomenologie.
Stumpf ist auch bekannt wegen seiner Einführung des Begriffs "Sachverhalt"(anstelle für den Begriff "Urteilsinhalt") in der Philosophie, welcher später vor allem durch Husserls Werke verbreitet wurde.
Stumpf war einer der ersten Studenten von Brentano und blieb auch immer sehr nahe an seinen frühen Theorien. Er schrieb seine Dissertation unter Lotze an der Universität Göttingen in 1868 und habilitierte sich ebenfalls dort in 1870.
Späterhin interessierte er sich immer mehr für empirische Methoden in der experimentellen Psychologie und wurde ein Pionier dieser neuen Disziplin. Er unterrichtete in Göttingen, wurden dann 1873 ordentlicher Professor der Philosophie in Würzburg und 1879 in Prag, 1884 in Halle, 1889 in München und 1893 in Berlin, wo er die Berliner Schule im Rahmen des Instituts für Psychologie gründete.
Er gilt neben Brentano als Begründer der funktionalen Psychologie. Seit 1886 verfaßte er Studien über außereuropäische Musik. Schon in seiner Würzburger Zeit widmete er sich mit der Tonpsychologie. In Berlin stellte er ein Tonarchiv zusammen, unterstützt von seinen Mitarbeitern Otto Abraham und Erich von Hornbostel.
Zu seinen Schülern gehören :
als Vertreter und Mitbegründer der
Gestaltpsychologie. In seinem Schrift
Tonpsychologie zeigt er das hörpsychologische Phänomen simultan erklingernder Intervalle. Seine philosophsichen Studien beschäftigten sich mit der Erkenntnistheorie.
Werke
- Verhältniß des Platonischen Gottes zur Idee des Guten, Halle 1869
- Über den psychologischen Ursprung der Raumvorstellung, 1873
- Tonpsychologie, 2 Bände 1883 bis 1890 (Hauptwerk)
- Psychologie und Erkenntnistheorie, München 1891
- Tafeln zur Geschichte der Philosophie, Berlin 1896
- Die pseudo-aristotelischen Probleme der Musik, Berlin 1897
- Der Entwicklungsgedanke in der gegenwärtigen Philosophie, Berlin 1900
- Zur Einteilung der Wisssenschaften, Berlin 1906
- Die Wiedergeburt der Philosophie, Berlin 1907
- Erscheinungen und psychische Funktionen, 1907
- Vom ethischen Skeptizismus, Berlin 1908
- Philosophische Reden und Vorträge, Leipzig 1910
- Die Anfänge der Musik, 1911
- Empfindung und Vorstellung, 1918
- Die Sprachlaute, 1926
- Gefühl und Gefühlsempfindung, 1928
- C. S. [Selbstdarstellung] In: Raymund Schmidt (Hrsg.) : Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen, Bd. 5, Leipzig 1924
- Schriften zur Psychologie, neu herausgegeben und mit einer biographischen Einleitung versehen von Helga Sprung, Frankfurt/Main 1997
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