Cao Cao
Der General Cao-Cao (* 155, † 220) kam am Ende der Späten Han-Dynastie an die Macht. Er ist als ein Gegenspieler des chinesischen Volkshelden Zhuge Liang verewigt.Cao-Cao war der Adoptiv-Enkel eines Eunuchen und stieg mit Hilfe fremdländischer Soldateska (Söldner, Banditen und Vagabunden jeder Herkunft: Chinesen, Barbaren) zum Machthaber Nordchinas auf.
Seit 184 erschütterte der Aufstand der Gelben Turbane das Land. Dadurch kamen die Generäle an die höchste Macht, welche mit der Unterdrückung dieses Aufstandes betraut waren. Einer davon, Dong Zhuo, ein Abenteurer aus Kansu setzte 189 einen letzten Kaiser (Xian-Di, 190-220) auf den Thron und plünderte die Hauptstadt Luoyang. 192 wurde er wegen seiner Grausamkeit ermordet und zu diesem Zeitpunkt begann Cao Caos Aufstieg.
Cao-Cao beseitigte seine Rivalen, bemächtigte sich dann 196 der Person des Kaisers Xian-Di und übte die tatsächliche Gewalt in seinem Landesteil aus, während dem Kaiser nur der leere Name blieb. 200 besiegte Cao Cao seinen Rivalen Yüan Shao († 202) bei Kuan-tu, so dass dessen Gebiet bald an ihn fiel. Aber erst 211 bemächtigte er sich auch der zweiten Hauptstadt Chang-an und 216 machte er sich zum König von Wei. Damit war Nordchina wieder vereint.
Cao Cao bemühte sich um den Wiederaufbau und Wiederbesiedlung seines Landes. Er verschärfte auch das Strafrecht, so daß kurz nach seinem Tod ein neues Gesetzbuch entstand, das in seiner Komplexität dauerhaften Einfluß hinterließ (das Xinlü 220). Weitere Maßnahmen, wie die Schaffung einer Kaste von Berufssoldaten (shijia) blieben nicht von Dauer. Cao Cao schloß ferner ein Bündnis mit den Süd-Hsiung-nu, deren Macht dadurch wieder zunahm.
Andere Heerführer waren aber nicht gewillt, Cao Caos Aufstieg hinzunehmen. Hier kam der Auftritt des Volkshelden Zhuge Liang, der zwei Gegner Cao Caos zu einem Bündnis bewegen konnte. Liu Bei (König der Han von Schu, 161-233) und dessen Schwager Sun Quan (König von Wu, 185-252) schlugen Cao Caos Armee und Flotte 208 in der Schlacht am Roten Felsen am Yang-tse und brachten dessen Expansion nach Süden so zum Stillstand.
220 wollte Cao Cao dann selbst den Kaiserthron besteigen, starb aber kurz zuvor in Luoyang. Sein Sohn Cao Pi (reg. 220-226) folgte ihm als König von Wei (Wei-Dynastie 魏, 220 - 265). Als Cao Pi von den Ratgebern ersucht wurde, auch den Kaiserthron zu besteigen, dankte Xian Di ab (220) und starb 14 Jahre später. Die Zeit der drei Reiche begann. Cao Caos Wei-Reich wurde dabei schon 265 durch einen Kanzler aus der Familie Sima beseitigt, der die Jin-Dynastie gründete.
Die Geschichten um Zhuge Liang, Cao-Cao, Liu Bei u.a. sind Bestandteil der 36 Strategeme, einer chinesischen Sammlung historischer Tricks und Täuschungen und daher sehr bekannt.