Canon
Canon ist ein japanisches Unternehmen mit Sitz in Tokio, das 1933 (1937) unter der Bezeichnung 精機光学研究所 (Seiki-kougaku, Labor für optische Präzisions-Instrumente oder Precision Optical Industriy Co. Ltd.) von Yoshida Goro, Uchida Saburo und dem Arzt Takeshi Mitarai gegründet wurde. Das ursprüngliche Ziel des Unternehmens war, preisgünstige Nachbauten der damals weit verbreiteten Kleinbildkameras von Leica, Contax und Rolleiflex herzustellen. Die offizielle japanische Unternehmensbezeichnung lautet キヤノン (nicht キャノン), der Name lautete ursprünglich Kwanon (die buddhistische Göttin der Barmherzigkeit).
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2 Produktgeschichte 3 Unternehmen 4 Siehe auch 5 Weblinks |
Canon ist heute der grösste Kamerahersteller der Welt; das Unternehmen bietet jedoch auch eine umfangreiche Produktpalette im Bereich des Digital Imaging, die u.a. Scanner und Drucker umfasst. Daneben bietet der Hersteller Videokameras, Ferngläser sowie Fax- und Kopiergeräte an; seit einigen Jahren wird die Produktpalette um Produkte wie Maskenjustierer und Stepper für die Halbleiterproduktion sowie Sonnenkollektoren ergänzt.
Bis Juni 1934 wurden erste Prototypen unter der Bezeichnung Kwanon entwickelt und vorgestellt, die optisch sehr stark an die Leica I erinnerten. Noch existierende Exemplare werden heute zu Preisen von 30.000 bis 40.000,- Euro gehandelt. Im Februar 1936 brachte Canon die "Hansa Canon" für 275 Yen auf den Markt. Ab 1939 ergänzten die Leica-Nachbauten Canon S, J, NS und JS das Angebot.
In den folgenden 25 Jahren bestimmten hauptsächlich Leica-Nachbauten das Angebot.
Die Spiegelreflexkameras der F-Serie, welche im April 1964 mit der Canon FX eingeführt wurde läuteten den Siegeszug von Canon ein. Mit der FT QL (QL= Quick Load) wurde im März 1966 eine stark vereinfachte Filmeinlegung eingeführt, bei der man den Kleinbildfilm nicht mehr mühsam einfädeln mußte. Der Film mußte lediglich eingelegt und bis zu einer Markierung herausgezogen werden. Nach dem Schließen der Rückwand wurde der Film durch manuelles Spannen automatisch weitergeführt, wie man es von heutigen motorbetriebenen Kameras kennt. Dieses gut funktionierende QL-System setzte sich jedoch vorerst nicht durch und wurde nur in den Modellen FT, FTb, TL und Pellix angeboten. Dieser F-Serie entstammt auch die berühmte Canon F1, welche parallel zur nachfolgend angebotenen A-Serie noch lange angeboten wurde.
Modelle der F-Serie: FX, FP, Pellix, FT QL, Pellix QL, TL QL, F1, FTb QL, FTb-N QL, EF, TX, TLb, New F1. Die F1-Modelle gab es auch alternativ mit motorischem Filmtransport. Eine Besonderheit stellt die im Sept. 1972 auf der Photokina Köln vorgestellte "Schnellschusskamera" F-1 mit 8 bis 10 Bildern/Sekunde dar, die einen Membranspiegel besitzt, der nicht hochschwingt, weil er als teildurchlässiger Spiegel ausgeführt ist. Dadurch kann der Fotograf ein bewegtes Objekt stets im Sucher behalten. Die Kamera hat seinerzeit rund 3000,-DM gekostet und wurde nur auf Bestellung an Profifotografen geliefert.
Im April 1976 brachte Canon mit der AE-1 mit Blendenautomatik das erste Modell der A-Serie auf den Markt, welche die bisherige Kameratechnik revolutionieren sollte. Die im April 1978 erschienene A-1 gilt noch heute als Meilenstein der Kameratechnik. Sie verfügte über fünf Automatikprogramme, darunter auch eine Voll-, also Blenden- und Zeitautomatik. Das von der Kamera errechnete Zeit-/Blendenverhältnis wurde erstmals digital im Sucherfenster eingeblendet. Die Helligkeit dieser Anzeige passte sich zudem noch den Lichtverhältnissen an. Mit der im März 1982 eingeführten AL-1 QF (QF= Quick-Focus) wurde ein Vorläufer des Autofokus eingeführt. Im Sucherfenster befanden sich drei Leuchtdioden, zwei Rote in Form von Richtungspfeilen nach links und rechts sowie eine runde, grüne in deren Mitte. Die roten Leuchtdioden zeigten die notwendige Drehrichtung des Objektives an, die Grüne leuchtete dann bei der korrekten Fokussierung auf. Gleichzeitig entfielen der Schnittbildindikator sowie der Mikroprismenring auf der Mattscheibe.
Modelle der A-Serie: AE-1, AT-1, A-1, AV-1, AE-1 Program, AL-1.
Die F- und A-Serie von Canon ist sehr robust. Selbst erste Modelle der F-Serie, mittlerweile 40 Jahre alt, funktionieren in der Regel noch heute problemlos und zeigen keinerlei Verschleiß. Bei der rein mechanischen F-Serie stellt heute die Stromversorgung für den Belichtungsmesser jedoch ein Problem dar, da diese durch 1,35 Volt Quecksilberbatterien erfolgt, welche nicht mehr vertrieben werden dürfen. Bei der A-Serie kommt es bei seltener Benutzung der Kamera oftmals zum sogenannten "Keuchhusten", welcher sich durch ein quietschendes Geräusch beim Auslösen bemerkbar macht. Die Ursache hierfür ist eine verharzte Spiegelbremse.
Im März 1983 wurde mit der T-50 die T-Serie eingeführt. Diese Kameras hatten ebenfalls noch keinen Autofokus, die FD-Objektive der F- und A-Serie konnten jedoch an dieser Serie weiterverwendet werden. Die T-Serie wurde mit Hilfe von Digitalanzeigen auf dem Gehäuse und im Sucher eingestellt. Die Einstellung erfolgte durch Druckknöpfe.
Modelle der T-Serie: T-50, T-60, T-70, T-80, T-90
Canon stellte mit der EOS 650 seine erste Autofokus-Spiegelreflexkamera für das Kleinbildformat im März 1987 vor – zwei Jahre nach dem Mitbewerber Minolta; der Autofokusmotor sitzt bei den Canon EF-Objektiven allerdings nicht im Gehäuse, sondern im Objektiv; im September 1989 wurden die nahezu lautlosen Ultraschall-Motoren vorgestellt.
Modelle der analogen EOS-Serie: 650 QD, 620, 750 QD, 850, 600, 1, RT, 10, 700, 1000F QD, 1000F, 1000N, 5, 500, Rebel X (USA), 1N, 1N HS, 1N DP, 5000, 888 (Asien), 1N RS, 50, 50E, 500N, IX, IX7, 3, 3000, 88 (Asien), 300, 300 QD, 1V, 30, KISS III L (Japan), 3000N, 300V, 3000V, 30V, 33V
Canon bietet Digitalkameras seit etwa 1984 an (Canon RC-701). Diverse andere Kameras wurden ebenfalls vermarktet, das Kerngeschäft von Canon ist jedoch auf hochwertige Spiegelreflexkameras gerichtet.
Seit 2002 ist Canon in Westeuropa Marktführer bei Digitalkameras. Die Rekordumsätze, die das Unternehmen etwa seit der Jahrtausendwende erwirtschaftet, resultieren vor allem aus dem sprunghaft gestiegenen Absatz von Digitalkameras.
2003 erwirtschaftete Canon einen Rekordumsatz von 3,198 Billionen Yen (rund 24,1 Milliarden Euro; 2002: 2,940 Billionen Yen, rund 22,2 Milliarden Euro). Der operative Gewinn lag bei 454,4 Milliarden Yen (rund 3,4 Milliarden Euro; 2002: 346,4 Milliarden Yen, 2,6 Milliarden Euro).
Ebenfalls im Jahr 2003 erreichte Canon in Japan zum ersten mal in der Unternehmensgeschichte die Marktführerschaft für Digitalkameras. Mit einem Marktanteil von etwa 19% verdrängte Canon den bisherigen Spitzenreiter und Konkurrenten Fuji Photo Film (14,9 Prozent) sowie Sony (15,3 Prozent).
Die erste deutsche Niederlassung wurde 1973 unter dem Namen Canon Copylux GmbH in Düsseldorf gegründet. 1990 wurden die Unternehmen Canon Copylux und Canon Rechner Deutschland zur Canon Deutschland GmbH zusammengelegt.
Canon Deutschland erwirtschaftete 2001 einen Jahresumsatz von 874,4 Millionen Euro und beschäftigte rund 1.100 Mitarbeiter (Quelle: Canon Deutschland).
Die österreichische Niederlassung wurde 1975 mit ihrer Zentrale in Wien gegründet. 1994 wurde die Canon CEE GmbH aus der Exportabteilung der Canon Österreich GmbH ausgegliedert und übernahm den Export in die Zentral- und Osteurpäischen Staaten und gründete dort Tochterfirmen und Büros.
Produktpalette
Produktgeschichte
Unternehmen
Canon Deutschland
Canon Österreich
Siehe auch
Weblinks