Camera obscura
Die Camera Obscura (lat. Camera - Kammer; obscura - dunkel) ist eine dunkle Kammer, die mit einem kleinen Loch versehen ist. Das durch das kleine Loch einfallende Licht projiziert auf die Rückwand der Kamera das seitenverkehrte Bild der Außenwelt in Farbe und mit Bewegung (s.a. Lochkamera).
Pseudo-Aristoteles beschrieb in der apokryphen Schrift Problemata physica zum ersten Mal die Umkehr des Bildes, wenn das Licht durch ein Loch muss. Vom Ende des 13. Jahrhundert an wurde die Camera Obscura von Astronomen zur Beobachtung von Sonnenflecken und Sonnenfinsternissen benutzt, um nicht mit bloßem Auge in das helle Licht der Sonne blicken zu müssen. Roger Bacon baute für Sonnenbeobachtungen die ersten Apparate in Form einer Camera Obscura. Leonardo da Vinci untersuchte den Strahlengang und stellte fest, das dieses Prinzip in der Natur beim Auge wieder zu finden ist. Später erkannte man, dass je kleiner das Loch ist, umso schärfer aber lichtschwächer wird das Bild.
Diesem Problem begegnete man im 17. Jahrhundert durch das Einsetzen von Sammellinsen. Diese Möglichkeit einer verbesserten Abbildung war 1568 durch den Venezianer Daniele Barbaro in seinem Werkt "La pratica della prospeltiva" beschrieben worden. Im Jahre 1686 konstruierte Johannes Zahn eine transportable Camera Obscura. Ein Spiegel, der im Winkel von 45 Grad zur Linse im Inneren der Kamera angebracht war, projizierte das Bild nach oben auf eine Mattscheibe und konnte so bequem abgezeichnet werden. Deshalb wurde die Camera Obscura von Malern vor der Fotografie gern als Zeichenhilfe genutzt. Man konnte in ihr die Landschaft auf Papier abmalen und dabei alle Proportionen richtig wiedergeben. Bekanntestes Beispiel ist der Maler Canaletto mit seinen berühmten Gemälden von Dresden und Warschau. Der Astronom Johannes Kepler nutzte ebenfalls eine Camera Obscura.
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