Busbahn
Busbahn meint ein Verkehrsmittel, bei dem Bus-Fahrzeuge entlang einer vorgegebenen Spur geführt werden.
Ein erstes Projekt war der "Spurbus" auf der IVA Hamburg 1979 von Mercedes. Dabei wurden Standardbusse mit Spurführungsrollen an den vier Ecken auf einer Fahrbahn mit seitlichen, etwa 20 cm hohen Spurführungsbalken zwangsgeführt. Der Spurbus konnte an bestimmten Abschnitten diese Spur verlassen, vom Fahrer herkömmlich gelenkt werden und über Zufahrten mit Einführungstrichter wieder in die Spur eingefädelt werden. Eine solche Spur wurde einige Jahre später in Essen auf einer ca. 1,5 km langen Strecke (Wickenburgstr.) angelegt und linienmäßig befahren. Später kamen weitere Abschnitte hinzu, u.a. ca. 3,5 km im Mittelstreifen der Ruhrschnellweg-Autobahn nach Essen-Kray (vormals Schnellstraßenbahnstrecke). Ab 1988 fuhren die Krayer Spurbusse auch auf entsprechend hergerichteter Trasse durch den Stadtbahntunnel (elektrisch), dazu wurden die Fahrzeuge zusätzlich mit automatischen Zugsicherungseinrichtungen und linksseitigen Türen ausgestattet.
1995 wurde der Spurbusbetrieb im Tunnel nach zahlreichen Störungen wieder eingestellt. Längerfristig ist die Rückumstellung der Linie nach Kray auf Stadtbahn zu erwarten. In Mannheim gibt es eine kurze Spurbusstrecke in nur einer Richtung, um auf einer stauträchtigen Straße den separaten Bahnkörper der Straßenbahn mitzubenutzen. Ein Ausbau ist nicht geplant.
Einen weiteren Spurbusbetrieb gibt es in Adelaide / Australien. In Fürth gab es vor ca. 15 Jahren einen Versuch mit induktiv geführten Spurbussen von MAN, was sich aber nicht bewährte.
In Belgien wurden busähnlichen Doppelgelenkfahrzeuge auf 8 Gummirädern entwickelt, die von einer mittig im Asphalt eingelassenen Stahlrillenschiene geführt werden. Antrieb: elektrisch wie beim Obus über Doppelfahrleitung oder mit Diesel oder beides. Zusätzliche Lenkung für normale Straßenabschnitte.
Unter dem Namen CiVis (lat.: Bürger) wurde in Frankreich von der Firma Irisbus ein System entwickelt, das die Vorteile von Bus und Straßenbahn kombinieren soll.
Mit einer Spezialfarbe wird auf die Straße eine gestrichelte Doppellinie aufgetragen. Eine Kamera verfolgt diese Markierung und ein Bildverarbeitungssystem überprüft die Informationen der Kamera. Der Bordcomputer übernimmt dann die Lenkung des Fahrzeugs.
Der Busfahrer muss nur noch Gas geben und bremsen.
Bei Hindernissen im Spurverlauf kann der Fahrer die Steuerung wieder übernehmen. Wie ein Bus kann CiVis Hindernissen ausweichen und sich anschließend wieder in die Markierungsbahn einfädeln. Vorteil wäre eine hohe Flexibilität während der Fahrt. Bei dem System sind bereits 300 Busse im Einsatz.