Bumerang
Der Ausdruck Bumerang bezeichnet heute ein Sportgerät aus Holz oder Kunststoff, das zum Werfer zurückkehrt, wenn es korrekt geworfen wird. Der traditionelle Jagdbumerang jedoch kehrt keineswegs zum Werfer zurück: sein Vorteil besteht gerade darin, dass er weiter, geradliniger und damit auch zielsicherer fliegt als ein gerader Stock. Aus diesem Grunde verfügte die australische Armee während des ersten Weltkriegs auch über einen Handgranaten-Bumerang.In der bekannten, traditionellen Form sieht ein Bumerang wie ein L mit zwei gleich langen Armen aus. Es gibt jedoch auch Bumerangs mit drei oder mehr Armen, und sie müssen auch nicht unbedingt symmetrisch sein.
In jedem Fall weisen die Arme ein Profil auf, das dem der Tragflächen eines Flugzeugs ähnelt. Es gibt auch ein Flugzeug, das Boomerang heißt.
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Der älteste bekannte Bumerang wurde 1985 in Polen entdeckt und konnte mit der Radiocarbonmethode auf ein Alter von etwa 20.000 Jahren bestimmt werden. Aber auch in Holland, Amerika und Indien wurden Jagdbumerangs gefunden, so dass man heute als gesichert annimmt, dass dieses Wurfgerät in der Steinzeit weltweit verbreitet war. In einer Grabkammern in Ägypten entdeckte man Wurfhölzer, von denen man vermutet, dass es sich um rückkehrende Bumerangs handelt. Heute sind es in erster Linie die Aborigines, die Ureinwohner Australienss, die für die Verwendung von Bumerangs bekannt sind. Aber auch bei manchen Indianerstämmen Nordamerikas werden Bumerangs noch heute als Waffe für die Jagd eingesetzt.
Ursprünglich wurde der Bumerang als Jagdwaffe entwickelt und war
auch viel schwerer und größer als heutige Spiel- oder Sportbumerangs. Sie konnten bis 2 kg schwer und 1,30 m lang sein, da sie dazu gedacht waren, Tiere zu erlegen.
James Cook brachte 1770 den ersten Bumerang von seiner Reise aus Australien nach Europa.
In den 1930er Jahren wurde der Bumerang als Sportgerät wieder entdeckt. Inzwischen gibt es auf der ganzen Welt Bumerangclubs, und alle zwei Jahre finden Weltmeisterschaften statt.
Rückkehrende Bumerangs sind zur Jagd wenig geeignet, da sie kaum gezielt geworfen werden können. Die ursprünglichen Jagdwaffen, so genannte Kylies, flogen daher geradeaus und kehrten nicht zum Werfer zurück.
Heutige Sportbumerangs haben je nach Form und Profil stark unterschiedliche Flugeigenschaften und werden bei Wettkämpfen in entsprechenden Disziplinen eingesetzt.Geschichte
Geübte Werfer können einen solchen Bumerang bis zu 200 m weit werfen. Diese Jagdbumerangs wurden von den australischen Ureinwohnern auch als Grabstock oder Keule verwendet.
Rückkehrende Bumerangs könnten als "Trainingsgerät", zum Aufscheuchen von Tieren oder einfach als Spielzeug gedient haben.Sportbumerangs
Manche fliegen sehr lange (mehrere Minuten) oder sehr weit (über 230 m weit), bevor sie zum Werfer zurückkehren. Andere kommen sehr genau zurück und werden zum Trickfangen oder zum Jonglieren eingesetzt. Wieder andere kommen schon nach ca. 3 Sekunden zurück, wodurch sie sich zum "Fast Catch" eignen (5 Würfe und Fänge in möglichst kurzer Zeit; der Rekord liegt bei unter 15 Sekunden). Eine weitere Disziplin ist die "Australische Runde", bei der Wurfweite und Rückkehrgenauigkeit zugleich bewertet werden.