Buenos Aires (Provinz)
Die Provinz Buenos Aires liegt im Osten Argentiniens inmitten der fruchtbaren Pampa-Ebene. Sie ist mit 13.827.203 Einwohnern (Volkszählung von 2001) - mehr als einem Drittel der Gesamtbevölkerung Argentiniens - die bevölkerungsreichste und mit 307.571 km2 auch die flächenmäßig größte Provinz des Landes. Im Nordosten der Provinz, am Río de la Plata, liegt die Hauptstadt der Republik Argentinien, Buenos Aires, die jedoch selbst (im Gegensatz zu ihren Vororten) nicht Teil der Provinz ist. Hauptstadt der Provinz ist das im Ballungsraum Buenos Aires gelegene La Plata.
Die Provinz grenzt im Norden an Santa Fe und Entre Ríos, im Osten an Uruguay, im Südosten an den Atlantik, im Süden an Río Negro und im Westen an La Pampa.
Geografisch gehört sie vollständig zur Pampa-Region, bis auf den äussersten Süden, der zu Patagonien gehört. Die markantesten Gebirgszüge sind die Sierra de la Ventana (bis 1100 m) und die Sierra de Tandil (bis 600 m).
Das Klima ist gemässigt und ozeanisch, mit warmen Sommern und milden Wintern, sowie einer ständig hohen Luftfeuchtigkeit und hohen Niederschlagsmengen das ganze Jahr über. Nach Westen und Südwesten hin wird es trockener und kontinentaler.
In der Provinz leben etwa ein Drittel der Landesbevölkerung. Besonders konzentriert sie sich rund um die nicht zur Provinz gehörende, sondern einen eigenen Bundesdistrikt bildende Landeshauptstadt Buenos Aires, dort wohnen 2/3 der Provinzbevölkerung. Größte Stadt der Provinz ist denn auch der Bonaerenser Vorort La Matanza (1,1 Mio. Einwohner), gefolgt von der Provinzhauptstadt La Plata (850.000) und dem Seebad Mar del Plata (700.000). Weitere wichtige Städte sind Bahía Blanca, San Nicolás, Zarate und Tandil.
Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Nachkommen von Spaniern, Italienern und Engländern, wobei letztere vor allem im Süden der Provinz anzutreffen sind. Nennenswerte Indianeransiedlungen gibt es allenfalls im äussersten Süden (Tehuelches, fast zu 100% mestizisiert).
Fast das gesamte Territorium der Provinz wird landwirtschaftlich genutzt oder dient der Viehzucht. In allen Städten gibt es agroindustrielle Betriebe, die die Erzeugnisse verarbeiten. Zudem gibt es rund um die Großstädte eine diversifizierte Industrie (Automobilindustrie in General Pacheco bei Buenos Aires, Chemieindustrie in Bahia Blanca, Stahlindustrie in Campana). Etwa 60% der gesamten Industrie des Landes konzentrieren sich in dieser Provinz. Eine weitere wichtige Einnahmequelle ist der Tourismus, vor allem an der Atlantikküste (Mar del Plata).
Die Stadt Buenos Aires wurde im Jahre 1536 von Pedro de Mendoza mit dem Namen Puerto de Nuestra Señora Santa María del Buen Ayre gegründet, von Indianern zerstört und 1580 von Juan de Garay mit dem Namen Ciudad de la Santísima Trinidad y Puerto Santa María de los Buenos Aires wiedergegründet. Buenos Aires wurde 1776 zur Hauptstadt des Vizekönigreichs La Plata. Am 25. Mai 1810 vertrieben bewaffnete Bürger der Stadt Buenos Aires den Vizekönig.
Am 9. Juli 1816 erklärte der Kongress von Tucumán formell die Unabhängigkeit der "Vereinigten Provinzen des Río de la Plata". Nach der Unabhängigkeitserklärung entbrannte ein Streit zwischen den Unitariern, die einen von Buenos Aires aus geführten Zentralstaat wollten und den Föderalisten, die eine starke Unabhängigkeit der einzelnen Provinzen verfolgten. Ab 1820 gab es keine Zentralregierung mehr, die Provinz Buenos Aires, die damals auch die Stadt Buenos Aires mit umfasste, hatte aber eine Vormachtstellung unter den ansonsten de facto unabhängigen Provinzen inne.
1853 weigerte sich die Provinz Buenos Aires, am konstitutionellen Kongress teilzunehmen, und trennte sich von Argentinien. 1859 trat die Provinz Buenos Aires dem 1853 gegründeten argentinischen Bundesstaat (Federación Argentina) bei.
1882 wurde die Stadt Buenos Aires von der gleichlautenden Provinz abgetrennt und gleichzeitig zur Hauptstadt Argentiniens erklärt.Geographie
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