Bruxismus
Bruxismus (von griech βργμος "das Knirschen") bezeichnet das unbewusste, meist nächtliche, aber auch tagsüber ausgeführte Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne, durch das die Zähne verschleißen, der Zahnhalteapparat überlastet und zusätzlich das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur, aber auch andere Muskelgruppen, die zur Stabilisierung des Kopfes angespannt werden, geschädigt werden können. Auf diese Weise kann es bis zu schweren Schmerzsyndromen kommen.Tagsüber hilft oft schon eine Anleitung zur Selbstbeobachtung und eine Aufklärung des Patienten über die Zusammenhänge sowie Anleitungen zur Selbstmassage der verspannten Muskeln, um die Beschwerden etwas zu lindern. Hilfreich kann auch die Zusammenarbeit des Zahnarztes mit einem entsprechend fortgebildeten Physiotherapeuten sein.
Zahnärzte können eine Aufbiss-Schiene anfertigen, um den Verschleiß zu stoppen und eventuelle Störkontakte der Zähne auszugleichen, was ebenfalls zur Entlastung führt. Ein wichtiger Aspekt für das Zähneknirschen sind die Stressverarbeitung und weitere psychologische Faktoren, also der Umgang mit z.B. Angst, Aggression, Frustration, individueller Überforderung. Deshalb ist häufig die Hilfe eines Psychotherapeuten bei der Behandlung von Bruxismus-Patienten erforderlich.
Nachts fühlt sich der Partner ähnlich wie bei einem Schnarcher häufig durch das laute Zähneknirschen gestört.
Bei Kindern ist Zähneknirschen jedoch völlig normal. Kinder müssen vor, während und nach dem Zahnwechsel die Okklusion, also die Feinabstimmung des Zusammenbisses zwischen oberer und unterer Zahnreihe, zurechtbeißen und einschleifen, was zwar mit oft grauenvollen Knirschgeräuschen einhergeht, aber keinen Grund zur Beunruhigung darstellt.
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