Bruno Walter
Bruno Walter (* 15. September 1876 in Berlin; † 17. Februar 1962 in Beverly Hills; geboren als Bruno Walter Schlesinger) war ein amerikanischer Dirigent, Pianist und Komponist deutscher Herkunft. Er wird zu den bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts gerechnet.Walter war Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses (1929-1933), Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker (1947-1949) und Ständiger Gastdirigent der Wiener Philharmoniker.
Leben
Bruno Walter stammte aus einer deutsch-jüdischen Familie. Im Alter von 8 Jahren beginnt er in Berlin ein Musikstudium am Stern'schen Konservatorium,
mit 9 folgen erste öffentliche Auftritte als Pianist. Der Eindruck, den Hans von Bülow auf ihn macht, bringt ihn Anfang der 1890er Jahre dazu, die Dirigentenlaufbahn einzuschlagen. Einem ersten Engagement an der Kölner Oper 1893 mit ersten Dirigaten folgt 1894 eine Anstellung als Assistent von Gustav Mahler an der Hamburger Oper. Mahler wird das künstlerisch prägende Vorbild, Walter betrachtet sich fortan als dessen Schüler. Nach der Saison in Hamburg folgen als weitere Stationen Breslau, Pressburg, Riga und Berlin, bevor er 1901 an die Hofoper nach Wien geht, deren Leiter Mahler inzwischen ist.
In der Folgezeit beginnt seine internationale Karriere, er hat Gastdirigate in Prag, London und Rom. Nach dem Tod Mahlers 1911 dirigiert er die Uraufführungen zweier seiner bedeutenden Spätwerke: Das Lied von der Erde (1911 in München) und die 9. Sinfonie (1912 in Wien).
1911 wird Walter österreichischer Staatsbürger und streicht zu diesem Anlass das „Schlesinger“ offiziell aus seinem Namen. 1913 verläßt er Wien und wird Musikalischer Direktor an der Oper in München, wo er bis 1922 bleibt. 1923 dirigiert Walter das erste Mal in den USA, 1925 geht er als Musikalischer Direktor an die Städtische Oper in Berlin-Charlottenburg und er beginnt seine langjährige Tätigkeit bei den Salzburger Festspielen. 1929 wechselt er von Berlin nach Leipzig, wo er Nachfolger von Wilhelm Furtwängler als Leiter des Gewandhausorchesterss wird.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 emigriert Walter nach Österreich. Nach dem so genannten Anschluss Österreichs 1938 muß er abermals emigrieren, erhält die französische Staatsbürgerschaft, geht aber 1939 doch in die USA (1946 amerikanische Staatsbürgerschaft). Dort dirigiert er einige der bedeutendsten Orchester des Landes sowie von 1941 bis 1959 Aufführungen an der Metropolitan Opera in New York. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt Walter ab 1947 zu Dirigaten häufig nach Europa zurück.
Im Kontrast zu dieser Dirigentenkarriere blieb der Komponist Bruno Walter bis heute weitgehend unbeachtet. Seine Werke liegen mit dem Nachlass in Wien in der Bibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst.