Bromelie
Als Bromelien werden Individuen aus der Pflanzenfamilie der Bromeliaceae bezeichnet. Sichtbare Merkmale sind die Wuchsform der Rosette und die mit den übrigen Einkeimblättrigen gemeinsame Dreizähligkeit der meist vogelbestäubten radiären Blüten. Die Samen ähneln denen von Gräsern, werden jedoch in Vielzahl in den einzelnen Samenkapseln eines traubigen bis rispigen Blütenstandes erzeugt. Ein charakteristisches Merkmal ist der Besitz von Schuppenhaaren (Saugschuppen) auf den Blättern, mit denen diese Pflanzen den Niederschlag direkt, ohne Umweg über Wurzeln, aufnehmen. Die Wurzeln dienen vor allem der Befestigung des Pflanzenkörpers auf dem Untergrund.Die Bromelien sind in den amerikanischen Tropen zwischen Tiefland und der unteren Páramo-Stufe (ca. 3200 m. ü. NN) beheimatet. Dort wachsen sie sowohl epiphytisch an Bäumstämmen und an Ästen als auch auf dem Boden, oft an hydrisch extremen Standorten, an denen der Untergrund zeitweilig völlig austrocknet. Bromelien verfügen über nur wenig pflanzeninneres Wasser, können aber mit den Blattbasen große Zisternen bilden, welche eine eigene ökologische Nische darstellen - einige tropische Baumfrosch-Arten leben und pflanzen sich hier fort, manchen Insekten-Arten dienen sie als Brutstätte für die Larven.
Die Bromeliaceae werden unterschieden in Bromelien und Tillandsien. Der Blütenstand von Bromelien ist mit verkleinerten, aber noch blattartigen Hochblättern ausgestattet, im Blütenstand von Tillandsien unterscheiden sich die Hochblätter deutlicher von den Basisblättern.
Die Vermehrung erfolgt sexuell über meist windverbreitete Samen oder asexuell durch auswachsende Seitensprosse, die bei manchen Arten regelrechte Ausleger bilden. Bromelien haben einen Crassulaceen-Säuremetabolismus (CAM). Bekannteste und wirtschaftlich genutze Art ist die Ananas (Ananas sativus (Lindl.) Schult.; A. comosus (L.) Merr.).