Brigham Young
Brigham Young(* 1 Juni 1801, in Whitingham, Vermont; † 29 August 1877 in Utah) war der zweite Prophet und Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, besser als Mormonen bekannt.Brigham Young war von Beruf Schreiner. Er schloss sich schon 1832, kurz nach deren Gründung im US-Bundesstaat New York, der Mormonenkirche an und unternahm ausgedehnte Missionsreisen, unter anderem nach England. Nach dem gewaltsamen Tod des Mormonengründers und ersten Propheten Joseph Smith, Jr im Jahre 1844 konnte sich Young, der damals Vorsitzender der sogenannten "zwölf Apostel" war, in den einsetzenden Nachfolgestreitigkeiten durchsetzen. Er führte die Mehrheit der Mormonen ab 1846 aus den USA hinaus in das damals noch zu Mexiko gehörende Gebiet, das heute Utah heißt, und gründete dort die Stadt Salt Lake City. Als das Gebiet an die USA fiel, wurde er aus praktischen Gründen zum Territorialgouverneur ernannt.
Brigham Young war früh verwitwet, später hatte er 27 weitere Ehefrauen (siehe Polygamie). Er lehrte teilweise recht bizarre religiöse Konzepte, die in der offiziellen Mormonenkirche heute meist totgeschwiegen werden -- einst beliebte umfangreiche Sammlungen seiner Tischgespräche mussten von den Gläubigen später an die Kirchenzentrale zurückgegeben werden --, die aber die wichtigste Glaubensgrundlage für diverse im Westen der USA verstreute fundamentalistische Gruppen darstellen.
Brigham Young, der "amerikanische Moses", gilt als eine der schillerndsten Gestalten der amerikanischen Geschichte.