Boxen
Boxen ist ein Kampfsport, bei dem sich zwei Personen unter festgelegten Regeln mit den Fäusten bekämpfen.
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2 Regeln 3 Popularität |
Die nachweislichen ersten Faustkämpfe zum Zwecke der Unterhaltung von Menschen fanden bereits 3000 v. Chr. in Ägypten statt. In den darauffolgenden zwei Jahrtausenden breitete sich das Boxen im ägäischen Raum aus.
Der Faustkampf wurde erstmal im Jahre 688 v. Chr. bei den 23. olympischen Spielen des Altertums ausgetragen. Im antiken Rom wurde der Faustkampf vor allem bei Gladiatorenkämpfen (Lederriemen mit Metalldornen) vorgeführt.
Die Ursprunge des modernen Boxens liegen im England des 18. Jahrhunderts, wo die ersten Regeln durch den Fechtmeistermeister James Figg aufgestellt werden. 1719 gewinnt Figg das ersten offizielle Boxturnier seit der Antike, und wird Meister von England. 1743 wird das erste Regelwerk (London Prize Rules) veröffentlicht. Wichtigste Neuerung: das Bandagieren der Hände, um Verletzungen zu vermindern.
1810 wird Tom Molineaux, ein schwarzer Amerikaner, in Copthall Common, Essex, der erste Boxweltmeister. 1867 werden die Queensberry-Regeln eingeführt. Bei den olympischen Spielen 1904 in St. Louis feiert Boxen seine Premiere als olympische Sportart.
Der Kampf wird in einem Boxring in Runden von jeweils drei Minuten Länge ausgetragen. Bei Amateurkämpfen finden normalerweise drei Runden statt. Im Profiboxen kann die Zahl der Runden frei festgelegt werden, bewegt sich aber üblicherweise zwischen zehn und 15 Runden. Drei Kampfrichter bewerten unabhängig voneinander nach jeder einzelnen Runde, welcher Boxer in der Runde stärker gekämpft hat. Dauert der Kampf über die volle Rundenzahl, wird durch Addition der Rundenbewertungen der Sieger bestimmt.
In der Mehrzahl der Boxkämpfe wird der Kampf allerdings vorzeitig beendet:
Wenn einer der beiden Boxer nach einem Niederschlag nicht mehr in einem vorbestimmten Zeitraum aufzustehen vermag, ist der Kampf durch Knockout (KO) entschieden. Wenn der Kampf abgebrochen wird oder einer der Kampfteilnehmer aufgibt, ist der Kampf durch technischen Knockout (TKO) entschieden.
Allerdings ist das Boxen aufgrund der offen zur Schau gestellten Gewaltausübung, der Gefahr für die Gesundheit der Sportler und seiner Anziehungskraft für das Halbweltmilieu keineswegs unumstritten.
Andererseits führt das richtige Training zu erstklassiger Fitness. Für den, der sich verteidigen lernen will, ist das der ideale Einstieg. Im Gegensatz zu traditionellen asiatischen Künsten wie Karate, Kung Fu und Taekwondo, die meist gar keinen Wettkampf oder nur Halbkontakt trainieren, lernt man beim Boxen durch das Vollkontakt-Sparring bestmögliche Fähigkeiten zur Selbstverteidigung.
Der allgemeinen Meinung zum Trotz, dass die im Westen fast mystifizierten Techniken aus Asien der beste Weg der Selbstverteidigung wären, erkennen immer mehr Kampfsportler, dass nur immer wiederholtes Kampftraining, wie es im Boxen mit der Faust geübt wird (Sparring), die komplizierten und vielfältigen asiatischen Techniken überflüssig macht, und dass die Wirksamkeit in der Einfachheit der Boxtechniken liegt. Insofern ist gerade die Rückkehr zum simplen Faustkampf die Antwort für viele alte Hasen des traditionellen Kampfsports auf die Frage, welches der beste Kampfsport ist.
Geschichte
Regeln
Diese Regeln sind eine Übereinstimmung der Weltboxverbände:
Jedoch haben viele der Verbände eigene Regelungen.Popularität
Boxen ist eine der populärsten Sportarten weltweit. Als eine der ältesten Wettkämpfe des Menschen hat diese Popularität eine lange Tradition und ist beispielsweise Teil der olympischen Spiele, seit diese 1896 wiederbelebt wurden. Heutzutage sind Schwergewichtskämpfe um die Weltmeisterschaft die bestdotierten Sportwettbewerbe überhaupt. In Deutschland gilt der Boxer Max Schmeling, obwohl seine aktive Zeit über 60 Jahren zurückliegt, als populärster Sportler aller Zeiten. Gleiches gilt im Weltmaßstab für Muhammad Ali, der in den 1960er und 1970er Jahren weit über den Sport hinaus bekannt wurde.