Borkenkäfer
Der Begriff Borkenkäfer (Scolytidae) bezeichnet eine Familie von in Bäumen lebenden Käfern.Die Borkenkäfer lassen sich nach Rindenbrütern und Holzbrütern unterscheiden.
Table of contents |
2 Probleme 3 Massnahmen zur Vermeidung weiterer Ausbreitung 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks |
Besonders aktiv sind die Borkenkäfer bei Temperaturen über 20 Grad. Ein Borkenkäfer kann bis zu 200 Eier legen. Pro Jahr können zwei bis drei Generationen (je nach Witterung) ausschlüpfen.
Anhand des so genannten Fraßbildes kann man die jeweilige Art bestimmen. Nähere Informationen bei der jeweiligen Unterart:
Die Larven der Rindenbrüter ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes zwischen Rinde und Holz (Bastgewebe). Da diese Schicht die Lebensader des Baumes darstellt, führt der Befall meist zum Absterben desselben. Anhand des so genannten Fraßbildes kann man die jeweilige Art bestimmen.
Biologie
Wichtige Käferarten und Ihre bevorzugte Baumarten:
Die Larven der Holzbrüter leben im Holzkörper und ernähren sich von durch das Muttertier angelegten Pilzrasen (Ambrosia). Hier lassen sich Splintkäfer (die nur die äußeren Holzschichten besiedeln) und Holzbohrer (die auch das Kernholz besiedeln und damit die technischen Eigenschaften des Holzes beeinträchtigen) unterscheiden.
Wichtige Käferarten und bevorzugte Baumarten:
- Ulmensplintkäfer (Ulme)
- Gestreifter Nutzholzborkenkäfer (an liegendem Nadelholz)
Probleme
Im Allgemeinen können sich gesunde Bäume (Fichten) durch Harz gegen Borkenkäfer wehren. So kommt dem Käfer im Ökosystem des Waldes eine wichtige Aufgabe zu, indem er kranke Bäume befällt und so zur Arterhaltung der Bäume beiträgt. Durch Monokulturen schafft der Mensch dem Borkenkäfer bei klimatischen Extremen (lange Hitze- oder Trockenperioden) optimale Verbreitungsmöglichkeiten. Die Insekten können sich dann explosionsartig vermehren (Jahre mit intensiver Verbreitung sind beispielsweise: 1994/95, 1999, 2003/2004)
Die Probleme bestehen dann vor allem:
- bei einer wirtschaftlichen Nutzung des Waldes. Bei großflächigen Borkenkäferbefall fallen die Holzpreise auf dem Holzmarkt dramatisch. Für Waldbesitzer entsteht großer finanzieller Schaden.
- der Befall von rindenbrütenden Borkenkäfern (wenn es dabei bleibt) führt an sich zu keiner technischen Beeinflussung des Holzes. Aber selbst für Bauholz wird heute die durch den Befall erfolgende Verfärbung im Aussenbereich nicht mehr akzeptiert. Dies hat aufgrund des höheren Verschnitts der Säger einen Wertverlust von mindestens 30% unter dem Niveau des (in den letzten Jahren bereits um 20% gefallenen) Holzpreises für "gesundes" Holz zur Folge. Im Herbst 2003 wurden in einzelnen Regionen sogar nur mit 75% Abschlag versehene Preise geboten. In diesen Fällen liegen die reinen Holzerntekosten höher. Für ein auf dem Weltmarkt frei gehandeltes Produkt mit Produktionszeiträumen von einigen Jahrzehnten - bei immer wiederkehrender Pflegebedarf und jährlicher Abgabenlast.
- im Befall von Randbäumen. Diese schützen den Wald vor Wind und Sturm. Solche Freiflächen machen den Waldbestand schutzloser. In Folge müssen noch mehr Bäume geschlagen werden.
- in einem Anstieg der Unfälle bei der Waldarbeit. Vor allem ältere und ungeübte Waldbesitzer sind oft von Waldunfällen betroffen.
Massnahmen zur Vermeidung weiterer Ausbreitung
(-> Buchdrucker/Kupferstecher -> Forst-/Waldschutz?)
- Vorzugsweise nach Windbruch oder für Borkenkäfer günstige Witterung müssen die Bäume auf Bohrmehl einzeln untersucht werden. Im Gegensatz zum Buchdrucker ist dies beim Kupferstecher aber nur schlecht möglich.
- Stehend befallene Bäume sollten unverzüglich eingeschlagen und abtransportiert werden (um einen Übersprung des Befalls von Krone zu Krone zu vermeiden). Um weiteren Abstand zum Waldbestand zu schaffen können die gefällten Bäume auch auf Freiflächen geschleppt werden. Der Abstand zum Wald sollte mindestens 500m betragen.
- Es muss der noch nicht ausgeflogenen Käferschwarm, der aus tausenden Exemplaren bestehen kann (50.000 bis 100.000 Männchen und Weibchen an einer mittelgroßen Fichte sind durchaus nicht unrealistisch) bekämpft werden:
- Larven und gerade geschlüpfte Jungkäfer können durch Entrindung getötet werden.
- älteren Käfern kann man nur durch Rindenverbrennung (nach Entrindung des Holzes und Auffang der Rinde und abfallender Käfer auf Planen, in heißen Sommermonaten meist nicht möglich oder verboten - auf jeden Fall sehr arbeitsaufwenig und damit sehr teuer)
- oder dem Einsatz von Gift begegnen (die Wirtschaftlichkeit liegt auch dabei nur im Eindämmen der weiteren Ausbreitung; unbedingt auf die notwendige PSA achten!).
- Danach ist der Baum als Fangbaum zu nutzen, der nach Abschluss der Besiedelung unschädlich zu machen ist.
- Lockstofffallen dürfen - im Gegensatz zu früheren Empfehlungen - auf keinen Fall zur Bestandskontrolle eingesetzt werden, da sie neben der Fangwirkung eine Konzentration der Käfer in der Umgebung zur Folge haben. Sie sind nur bei konkretem Befall im Rahmen der Unterstützung anderer Maßnahmen zu verwenden.
Literatur
Siehe auch
Weblinks