BOGESTRA
Die BOGESTRA ist ein Nahverkehrsbetrieb im mittleren Ruhrgebiet. BOGESTRA ist ein Akronym für die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG. Die BOGESTRA nimmt Teil am VRR.Das Liniennetz umfasst insgesamt 67 Buslinienlinien, 6 Straßenbahnlinien und eine Stadtbahnlinie. Diese bedienen zur Zeit ein Liniennetz von rund 1.100 km. Davon sind rund 960 km Buslinien, 120 Straßenbahn und 20 km Stadtbahn. Dabei fahren sie rund 1.298 Bus- und 32 Stadt- und Straßenbahnhaltestellen an. Sie hatte 2002 2.148 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon waren 64 Auszubildende und 236 Teilzeitkräfte. Mit diesen Beförderte sie im Jahr 2002 127,1 Millionen Fahrgäste und legte 225.510.000 km zurück.
Table of contents |
2 Geschichte
2.1 1896 - 1907
3 Web-Links2.2 1908 - 1930 2.3 1932 - 1939 2.4 1940 - 1951 2.5 1951 - 1969 2.6 ab 1970 2.7 Aussichten |
Standorte
Die BOGESTRA hat an neue Standorten Betriebsgebäude, Werkstätten und Verwaltungseinrichtungen in Bochum, Gelsenkirchen und Witten. Es gibt insgesamt 38 Betriebs- und Verwaltungsgebäude. In Bochum befindet sich in der Universitätsstraße 58 das BOGESTRA-Haus mit der Hauptverwaltung, dem Straßenbahnbetrieb und der Betriebswerkstatt. Ebenfalls in Bochum befinden sich der Bauhof Hamme in der Freudenbergstraße 4, die Technische Abteilung in der Wittener Straße 100, die Straßenbahn-Hauptwerkstatt Gerthe am Castroper Hellweg 330, der Busbetrieb und die Schwerpunktwerkstatt Weitmar an der Hattinger Straße 427 und die Stadtbahn/U-Bahn-Betriebswerkstatt Riemke in der Hofsteder Straße 252. In Gelsenkirchen findet man den Straßenbahnbetrieb und die Betriebswerkstatt Gelsenkirchen an der Hauptstraße 55 und den Busbetrieb, die Schwerpunktwerkstatt und den KfZ-Werkstatt Ückendorf im Exterbruch 2. Schließlich gibt es in Witten noch den Busbetriebshof und die Betriebswerkstatt Witten an der Crengeldanzstraße 81 b.
Zudem findet man ein MobilitätsCenter in der Verteilerebene des Bochum-Hbf,und das Kundencenter Witten in der Bahnhofstraße 1-3 in Witten, das KundenCenter Gelsenkirchen im Baldinis in der Bahnhofstraße 87, das KundenCenter Gelsenkirchen in Buer in der Goldbergstraße 1, das KundenCenter Hattingen in der Langenberger Straße 2 und das Kundencenter im Bürgerbüro des Bochumer Rathauses am Willy-Brandt-Platz 2 - 6.
Geschichte
1896 - 1907
Die BOGESTRA wurde am 13. Januar 1896 in Berlin von den Städten Bochum und Gelsenkirchen und der Firma Siemens&Halske; gegründet. Das Liniennetz umfaste zum Zeitpunkt der Gründung drei durch die Firma Siemens&Halske; in den Jahren 1894 und 1895 gebaute Linien. Dies waren die am 23. November 1894 in Betrieb genommen Linien von Herne nach Bochum mit einer Länge von 6,9 km. Die am 3. November 1895 eröffnete Linie von Gelsenkirchen nach Bismark mit 3,4 km und die am 27. Dezember eröffnete Linie von Schalke über Gelsenkirchen und Wattenscheid zur Zeche Holland führende Strecke mit 4,8 km länge. So besaß die BOGESTRA schon zum Zeitpunkt ihrer Gründung ein ca. 15,1 km langes Streckennetz. Der Bau und Betrieb der Linien verblieb bei der Firma Siemens&Halske, die BOGESTRA selbst über zunächst nu Kontrollfunktionen aus.
In den nächsten 10 Jahre wuchs das Netz rasch. Hinzu kamen folgende Streckenabschnitte:
- - 14. Februar 1896 - von Zeche Holland in Gelsenkirchen über Zeche Zentrum zur Kreisgrenze nach Bochum
- - 26. Februar 1896 - von Schalke Markt nach Schalke Bahnhof
- - 1. März 1896 - von Bochum-Kortländer zum Bergisch-Märkischen Bahnhof
- - 5. April 1896 - von Bochum-Bongardstraße zur Kanonenwerkstatt
- - 23. April 1896 - von der Kanonenwerkstatt zur Kreisgrenze nach Gelsenkirchen
- - 20. Oktober 1896 - von Gelsenkirchen Neumarkt nach Wanne
- - von Bochum-Kortländer über Eickel nach Wanne
- - 25. Oktober 1897 - von Gelsenkirchen Neumarkt nach Steele
- - 4. Juni 1898 - von Steele nach Spillenburg
- - 22. Juni 1898 - vom Bergisch-Märkischen Bahnhof nach Weitmar
- - 3. August - von Bochum-Bongardstraße nach Laer
- - 4. Oktober 1900 - von Steele nach Königsteele
- - 22. Februar 1901 - von Laer nach Werne
- - 24. Juni 1901 - von Bismarck über Buer nach Horst
- - 21. August - von Weitmar nach Dahlhausen
- - 1. Oktober 1901 - von Gelsenkirchen Hauptbahnhof nach Rotthausen
- - 21. Dezember 1901 - von Laer nach Witten
- - 1. Oktober 1902 - von Linden nach Hattingen
- - 29. Mai 1905 - von Spillenburg nach Rellinghausen
- - 9. Juni 1905 - von Bochum über Wiemelhausen zur Zeche Karl-Friedrich
1908 - 1930
1908 wurde mit der RWE ein neuer Partner ins Boot geholt. Vorsitzender wurde der Industrielle Hugo Stinnes. In den Jahren 1910 bis 1930 wurde die Verwaltung nach Essen verlegt und mit der SEG Essen vereint. Hugo Stinnes versuchte 1911 die BOGESTRA mit der Recklinghauser Straßenbahn, der SEG Essen und der Bochum-Castroper Straßenbahn zu einer gemeinsamen GmbH zu vereinen.
In den Jahren nach 1905 waren zahlreiche andere Betrieb in das Verkehrsgebiet der BOGESTRA vorgedrungen:
- - 16. Januar 1908 die Kommunale Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen mit der Strecke von Herne nach Höntrop
- - 23. Dezember 1908 die Kleinbahn Bochum-Gerthe-Harpen mit der Strecke Bochum-Kanalstraße nach Kirchharpen und Gerthe
- - 20. Dezember 1909 die Bochum-Castroper Straßenbahn von Bochum nach Castrop
- - 1. April 1909 die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft von Essen-Katernberg nach Gelsenkirchen
- - 3. Oktober 1911 in Gelsenkirchen die Strecke von der Hans-Böckler-Straße nach Hessler
- - 1913 in Bochum von Wiemelhausen über Bochum-Hauptbahnhof nach Grumme
- - 1913 in Gelsenkirchen von Zeppelinallee über Trabrennbahn zur Kreisgrenze nach Katernberg
- - 25. Juli 1913 in Bochum von der Kanonenwerkstatt über Eppendorf zur Grenze nach Oberdahlhausen
- - 4. August 1913 von der Grenze nach Oberdahlhausen nach Oberdahlhausen
- - 6. Dezember 1913 in Gelsenkirchen von Hessler über Horst bis zur Recklinghauser Straßenbahn
- - 16. Mai 1914 in Gelsenkirchen vom Hauptbahnhof über die Zeche Alma bis zur Grenze Günnigfeld
- - 1914 von der Trabrennbahn bis zur Grenze nach Essen
- - 16. September 1924 - Verlängerung in Höntrop und von Günnigfeld bis zur Ulrichstraße
- - 1924 von Grumme zur Zeche Constanin
1932 - 1939
Am 12. August 1931 übernahm die BOGESTRA die Linien der zahlungsunfähig gewordenen Westfälischen Straßenbahn auf Kosten der Gesellschaftergemeinden und nach Eröffnung des Konkursverfahrens am 12. Dezember auf Kosten der Konkursmasse. Nachdem am 31. Oktober 1937 war das Konkursverfahren beendet. Die BOGESTRA übernahm damit 79 km Strecke, sowie 76 Trieb- und 19 Beiwagen. Am 1. Januar 1938 wurden zusätzlich alle anderen Vermögenswerte übernommen.
Am 1. August 1932 wurde mit der SEG Essen einige Strecken getauscht. Linien der BOGESTRA die auf Essener Gebiet lagen kamen an die SEG und umgekehrt. Einzig eine Strecke nach Steele verblieb bis 1961 in Besitz der BOGESTRA. Am 1. Oktober 1932 wurden einige Linien der Hattinger Kreisbahn, welche nach Eingemeindungen auf dem Gebiet der Stadt Bochum lagen, mittels eines Schiedsspruches an die BOGESTRA übertragen. Am 15. September 1933 wurde der restliche Straßenbahnbetrieb der Hattinger Kreisbahn von der BOGESTRA übernommen.
Zu Beginn des Jahres 1938 besaß die BOGESTRA, nachdem schon einige Linien auf den Omnibusverkehr umgestellt wurden, Strecken mit 195 km Länge, sowie 266 Triebwagen und 131 Beiwagen. 1939 wurde von der Vestischen Kleinbahn noch die Strecke von Horst-Mitte nach Horst-Süd und von Schalke nach Buer übernommen.
1940 - 1951
Zu Beginn des Krieges konnte die BOGESTRA wieder in die Gewinnzone fahren. Hinzu kamen Güterverkehrs- und Postfahrten in den Kriegsjahren. Ein eigens im Jahr 1942 gebautes Betriebsgleis in Wattenscheid, diente wahrscheinlich nur dem Postverkehr. 1943 begannen die Bombenangriffe auf Bochum und Gelsenkirchen. Dies führte auch zu Zerstörungen im Gleisnetz und im Fuhrpark des Unternehmens. Trotz der Schäden gelang es den Betreib auf zahlreichen Strecken aufrecht zu erhalten, so dass selbst 1944 noch 24 Linien in Eigenregie und 2 Linien zusammen mit der Vestischen Kleinbahn betrieben werden konnten. Am 4 und 6. November 1944 wurden Bochum und Gelsenkirchen Opfer eines schrecklichen Bombenangriffes dem auch etwa 2/3 der Gleisanlagen und die Hälfte des Fuhrparks zu Opfer fielen. Bis zum Einmarsch der alliierten Truppen am 10. April 1945 konnte nur noch ein provisorischer Betrieb aufrecht erhalten werden, der aber dann vorerst eingestellt wurde.
Am 24. Mai 1945 konnte durch den Einsatz des Personals auf rund 55 km Strecke der Betrieb wiederaufgenommen werden. In der folge wurden weitere Strecken wieder instand gesetzt und eröffnet. Im Mai 1946 von Hattingen nach Blankenstein, Mai 1947 von Bochum nach Wanne-Eickel, im August 1948 von Bochum nach Ehrenfeld und 1950 bis nach Grumme. Ende des Jahre 1950 waren insgesamt wieder 27 Linien in Betrieb und der Wiederaufbau konnte als abgeschlossen angesehen werden. Hierbei fuhr die Linie 8 von Recklinghausen bis nach Blankenstein und war mit 31,4 km Länge die Längste durchgehende Verbindung im Ruhrgebiet.
1951 - 1969
In dieser Zeit wurde das Netz der BOGESTRA in weiten Bereichen modernisiert. Damit die modernen Fahrzeuge besser zum Einsatz kamen wurden die Strecken auf denen sie verkehrten vielfach zweigleisig ausgebaut. Zudem wurden viele Gleise dabei aus der Seitenlage in die Mitte der Fahrbahn verlegt, oftmals sogar mit eigenem Gleiskörper. Auch wurden viele unrentable Strecken auf den Omnibusbetrieb umgestellt. Die Hauptänderung in Bochum in den 50er Jahren war die Verlegung des Hauptbahnhofes in Bochum um ca. 800 m in östliche Richtung, die auch eine Abpassung des Straßenbahnnetzes nach sich zog. Auch ging in dieser Zeit eine Ära zu Ende. Am 1. Januar 1968 wurde letztmals Post mit Wagen der BOGESTRA befördert.
ab 1970
Am 13. Januar 1971 wurde ein neue Strecke zur neu entstandenen Ruhr-Universität im Süden von Bochum in Betrieb genommen. Seit dem 28. Mai 1972 endete die Linie am Nordbahnhof in Bochum und wurde am 3. November bis Hustadt verlängert. Gleichzeitig wurde allerdings weiter Strecken stillgelegt. Die übrigen Linien wurden nach und nach bis auf wenige ausnahmen bis zum heutigen Tag zweigleisig ausgebaut.Am 22. November 1973 wurden zwei Linien in der Bahnhofstraße in Herne wegen des beginnenden U-Bahnbaues stillgelegt. 1974 wurde in Gelsenkirchen mit der Verlegung der Straßenbahn in den Untergrund begonnen. 1978 schließlich wurden vom Land Nordrhein-Westfalen verbindliche Handlungsrichtlinien festgelegt. Diese sahen neben dem Ausbau der S-Bahnverbindungen durch die Deutsche Bundesbahn auch von den Kommunen getragene Stadtbahnverbindungen vor. Im Bereich der BOGESTRA waren drei Verbindungen vorgesehen:
- Hattingen - Bochum - Gerthe - Castrop-Rauxel
- Recklinghausen - Herne - Bochum - Querenburg - Witten
- Gelsenkirchen - Wattenscheid - Bochum - Laer - Langendreer
Die Strecke von Gelsenkirchen nach Langendreer besteht bis Laer und befindet sich in einigen Bereichen im sogenannten Stadtbahnvorlauf. Der Abschnitt nach Langendreer befindet sich momentan in Planung. Die Linien von Hattingen bis Castrop-Rauxel endet bis heute in Gerthe. Eine Verlängerung um einige 100 Meter in Richtung Castrop-Rauxel befindet sich in Planung. Im Bau befinden sich derzeit zwei Tunnel in der Bochumer Innenstadt. Der erste Tunnel soll 2005 eröffnet werden und die Linien 302 und 310 aufnehmen. Der zweite Tunnel soll mit der Linie 306 die letzte Straßenbahn aus dem Angesicht der Innenstadt verschwinden lassen.
Aussichten
Neben den oben genannten Änderungen wird von der Stadt Recklinghausen zur Zeit die Verlängerung der U35 von Herne nach Recklinghausen diskutiert. Auch finden in Gelsenkirchen Überlegungen statt die U17 bis zur Arena AufSchalke zu verlängern. Auch eine Verlängerung der Linie 310 von Witten-Heven nach Witten-Herbede geistert öfter durch die Medien. Geplant ist zur Zeit nur ein zweigleisiger Ausbau der Linie 310 auf Wittener Stadtgebiet und eine neue Trasse von Witten-Crengeldanz nach Langendreer. Außerdem wird die Linie 308/318 in Bochum Gerthe um ca. 920 m verlängert und der Abschnitt zwischen Gerthe Mitte und der derzeitigen Endhaltestelle Schürbankstraße soll auf zwei Gleise ausgebaut werden.