Bodo von Borries
Bodo von Borries (* 22. Mai 1905 in Herford, † 17. Juli 1956 in Aachen) war ein deutscher Elektrotechniker und Miterfinder des Elektronenmikroskops.Borries wurde 1905 als Sohn eines Landrats im westfälischen Herford geboren. 1924 studierte er Maschinenbau an der TH Karlsruhe, 1926/27 Elektrotechnik an der TH Danzig, danach bis Ende 1928 in München. Ab April 1929 arbeitete er am Hochspannungslaboratorium der TH Berlin und promovierte dort 1932. Danach war er ein Jahr lang Assistent bei Max Knoll, der mit Ernst Ruska 1931 das Elektronenmikroskop erfand. Zu Ruska entwickelte sich in diesen Jahren eine lange Freundschaft und ein reger wissenschaftlicher Gedankenaustausch.
1933 ging Borries in die Industrie, wo er als Ingenieur beim RWE in Essen tätig war, 1934-1937 als Laboriumsleiter für die Entwicklung von Überspannungsschutzgeräten bei den Siemens-Schuckert-Werken in Berlin. Durch seine Initiative entstand 1937 die Entwicklungsstelle für Elektronenmikroskopie bei der Siemens & Halske; AG in Berlin, die von ihm und Ruska gemeinsam geleitet wurde. 1937 heiratete Borries Hedwig Ruska, die Schwester von Ernst Ruska. 1938 entstand schließlich ein erster Prototyp des Siemens-Elektronenmikroskops, ein Jahr später das erste Serienmodell.
Nach dem Krieg gründete er 1948 das Rheinisch-Westfälische Institut für Übermikroskopie in Düsseldorf und war 1949 an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie beteiligt. 1953 wurde er zu Ordinarius an der TH Aachen berufen und mit dem Aufbau eines Lehrstuhls für Elektronenoptik und Feinmechanik beauftragt, auf dem er bis zu seinem plötzlichen Tod 1956 wirkte.