Blue-Bottle-Experiment
Unter dem Blue-Bottle-Experiment versteht man eines der klassischen Show-Experimente in der Chemie. In einem geschlossenen Gefäß befindet sich eine farblose Flüssigkeit und etwas Luft. Schüttelt man das Gefäß, so färbt sich die Flüssigkeit blau; die Farbe verschwindet aber wieder. Je länger man schüttelt, desto länger bleibt die Färbung erhalten.Chemisch gesehen ist dieser Versuch auch als Modellversuch für eine Redoxsystem verwandt mit NAD+/NADH2 möglich. Außerdem ist die Schüttelzeit proportional zur Färbungszeit (Reaktion 1. Ordnung).
Versuchsdurchführung
Man benötigt:
Zuerst stellt man sich ca. 100 ml einer durchscheinenden Methylenblau-Lösung her, dabei ist darauf zu achten, dass die Konzentration nicht zu hoch ist, da sonst die Reaktion sehr lange zur Regeneration benötigt.
Diese Lösung füllt man in den Rundkolben und löst darin ca. 10 NaOH-Plätzchen auf. (Vorsicht: Erwärmung!)
Anschließend gibt man 3-4 Löffel Glucose hinzu, verschließt mit dem Stopfen und wartet.
Nach kurzer Zeit verschwindet die Farbe des Methylenblaus, denn dieses ist durch Reduktion in seine Leuko-Form übergegangen. Als Reduktionsmittel fungiert dabei die Glucose, welche zur Gluconsäure oxidiert wird.
Wenn man nun den Rundkolben schüttelt, wird das Leuko-Methylenblau durch den Luftsauerstoff wieder zu Methylenblau oxidiert und die Lösung färbt sich wieder blau.
Nach kurzem Stehenlassen tritt wieder Entfärbung ein. Durch erneutes Schütteln kann dieser Vorgang mehrfach wiederholt werden.