BLS Lötschbergbahn AG
Die BLS wurde am 27. Juli 1906 unter dem Namen Berner Alpenbahngesellschaft BLS (Bern—Lötschberg—Simplon) gegründet. Dies war kurz vor dem Baubeginn am Lötschbergtunnel, der am 15. Oktober 1906 stattfand. Im gleichen Jahr wurde der Simplontunnel der SBB fertiggestellt. Nachdem der Lötschbergtunnel 1911 zwischen Kandersteg und Goppenstein, der eine Länge von 14.612 Kilometer aufwies, durchgestossen wurde, konnte der Betrieb 1913 nach dem Bau der Zufahrtsrampen aufgenommen werden.
Die bereits seit der Eröffnung mit 15'000 V und 16 2/3 Hz elektrifizierte und aus 33 Tunnel, 3 Lawinenschutzgalerien sowie 22 Brücken bestehende Lötschberglinie wurde zu einer wichtigen Eisenbahnlinie im internationalen Verkehr, vor allem zwischen dem Elsaß und Italien (Domodossola).
1913 übernahm die BLS die Thunerseebahn TSB und damit auch die Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee und wurde die betriebsführende Gesellschaft der 35 km langen Spiez-Erlenbach-Bahn (SEZ), der 52 km langen Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn (GBS) und der 43 km langen Bern-Neuenburg-Bahn (BN).
Nachdem das Elsaß und Lothringen 1919 an Frankreich überging, wurde die Transitlinie weniger erfolgreich. Doch dank wachsendem Güterverkehr zwischen Deutschland und Italien und dem Privatreiseverkehr von der Innerschweiz in das Wallis hat die BLS die Krise gut überstanden.
Seit den 1950er Jahren betreibt die BLS einen Autoverlad über dem Lötschberg. Somit konnte der große Umweg mit dem Auto über die Genferseeregion vermieden werden.
Seit 1992 ist die Lötschbergbahn vollgehend doppelspurig. Die Arbeiten dazu wurden 1977 aufgenommen. In weiser Voraussicht wurde der Tunnel sowie die Zufahrten beim Bau bereits in den 1910er Jahren für die Doppelspur vorbereitet.
1997 fusionierten die SEZ, GBS, BN mit der BLS zur BLS Lötschbergbahn AG. 2000 haben die SBB und die BLS eine Basisvereinbarung unterzeichnet. Diese legt unter anderem fest, dass die BLS den SBB-Regionalverkehr (S-Bahn Bern) übernimmt und die SBB den Fernverkehr auf dem Lötschberg.
Derzeit wird im Rahmen der NEAT der bestehende Lötschbergtunnel durch einen neuen, 34.6 km langen Lötschberg-Basistunnel erstellt. Können alle Termine eingehalten werden, wird dieser Tunnel 2007 dem Verkehr übergeben.
Die BLS betreibt den Regionalverkehr im Raume Bern (S-Bahn Bern sowie Regio Expresse). Dies umfasst die Region Bern bis zu den Endpunkten u.a. in Freiburg, Neuenburg, Zweisimmen, Payerne, Brig, Büren an der Aare, Luzern, Interlaken Ost.
Die BLS verlädt Autos zwischen Kandersteg und Goppenstein. Zu den Ferienreisezeiten zudem zwischen Kandersteg und Iselle (I) südlich des Simplons.
Ein Inselbetrieb fernab von seinem Stammnetz bildet die ehemalige Münster-Lengnau-Bahn mit dem 8578 Meter langen Grenchenbergtunnel an der Jurabahn. Weil die Simplonbahn befürchtete, vom Verkehr von Paris abgehängt zu werden, finanzierte sie den Bau dieser Linie, welche die Strecke Moutier-Biel abkürzte.
Die Schifffahrt Thuner- und Brienzersee unter der Obhut der BLS hat fast ausschliesslich touristischen Charakter. Sie fährt vorwiegend im Sommer.
In Zusammenarbeit mit Spediteuren, anderen Bahngesellschaften sowie der HUPAC bietet die BLS mit ihrer Tochtergesellschaft BLS Cargo AG direkte Verbindungen zwischen Frankreich sowie Deutschland nach Italien für den Güterverkehr. Für den Lastwagentransport wird die Rollende Autobahn angeboten.
Die Tochtergesellschaft BLS AlpTransit AG konzentriert sich mit Schwerpunkt auf raschere Verbindungen im Transitverkehr mit dem Schwerpunkt Löschberg-Basistunnel.
Geschichte
Betrieb
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