Blockpartei
Als Blockparteien wurden in der DDR alle politischen Parteien außer der SED bezeichnet. Mit der SED waren die Blockparteien in der Nationalen Front zusammengefasst. Die Blockparteien sollten unter anderem nach außen die real nicht existierende Meinungsfreiheit der Bürger demonstrieren, andererseits waren sie lange Zeit strengen Restriktionen unterworfen. Offiziell vertraten die Blockparteien dieselben Auffassungen wie die SED. Lediglich in den internen Versammlungen, bei denen man glaubte, die wenigen Anwesenden gut genug zu kennen, wurden manchmal offen andere politische Standpunkte bezogen. Die Blockparteien waren in den meisten Gremien und Organen der DDR bis hin zu Volkskammer und Ministerrat (Regierung) vertreten und vollzogen dort die Politik der SED mit.Dies änderte sich erst in den späten 1980er Jahren, als zum Beispiel Manfred Gerlach offen Sympathie seiner Partei LDPD zur sowjetischen Staatsführung unter Gorbatschow bekundete.
Die Blockparteien spielten in der Geschichte der DDR keine wirklich wichtige Rolle. Für viele ihrer Mitglieder war der Eintritt in eine der Blockparteien ein Schritt, um einem Eintritt in die SED zu entgehen, ohne seine Karriere zu gefährden. Von Studenten politisch wichtiger Fachrichtungen wurde erwartet, in die SED einzutreten. Ein Beitritt zu einer Blockpartei war eine Ausweichlösung, da aber jedermann den tatsächlichen Grund erahnte, war man vor Repressalien dennoch nicht gefeit.
Erst in der Wendezeit gründeten sich in der DDR Parteien und parteiähnliche Bewegungen mit einem eigenen politischen Gestaltungswillen, die nicht mehr zu den Blockparteien gezählt werden können, zum Beispiel:
Liste der Blockparteien
Um die politischen Ziele der Parteien zu kennzeichnen, liegt ein Versuch des Vergleichs mit den Parteien der BRD nahe:
Grüne politische Bewegungen waren in der DDR nicht erwünscht, es gab keine vergleichbaren Parteien oder Organisationen.Neue Parteien in der Wendezeit