Bleichmittel
Bleichmittel werden vor allem in der Papier- und Textilindustrie benutzt, um naturfarbige Fasern weiss zu machen. "Eau de Javelle", auch Javelwasser, gilt als das erste chemische Bleichmittel. Dessen Wirksamkeit wurde erstmals 1785 von C. L. Berthollet demonstriert.In der Papierindustrie wird der Zellstoff mit Chlordioxid oder Hypochlorit gebleicht. Die ökologisch bedenkliche Bleiche mit elementarem Chlor ist langsam am verschwinden. Umweltfreundliche, komplett chlorfreie Verfahren mit Wasserstoffperoxid oder Ozon sind kostenintensiver und werden vor allem in den skandinavischen Ländern angewandt. Mit Chlordioxid gebleichter Zellstoff wird auch als ECF(elementary chlorine free)-Zellstoff bezeichnet; mit Wasserstoffperoxid/Ozon gebleichter als TCF(totally chlorine free)-Zellstoff.
Für Textilreinigung im Haushalt wird heute fast immer Sauerstoff-basierte Bleiche eingesetzt. Besonders Wasserstoffperoxid für Flüssigbleiche und Natriumperborat in pulverförmigen Bleichen. In der industriellen Textilreinigung und der Textilverarbeitung wird immer noch Chlor-Basierte Bleiche eingesetzt.
Dem Bleichvorgang liegt zu Grunde, dass Stoffe, die in den Fasern enthalten sind und sie verfärben, chemisch zerstört werden. Meist geschieht dies durch Oxidation dieser Substanzen.
Die Bleiche kann auch reduktiv mit Natriumdithionit erfolgen. Mit Indigo gefärbte Kleidungsstücke wie zum Beispiel Blue Jeans lassen sich damit effizient entfärben.
Anwendung
Mit Hilfe von Bleichmittel kann man unerwünschte Farbflecke und Vergilbungen aus
der Wäsche entfernen. Dabei wirken Bleichmittel desinfizierent, sie können dabei
aber die Wäsche auch angreifen.Bei Vollwaschmitteln werden Bleichmittel erst bei höheren
Temperaturen wirksam. In Fein- und Buntwaschmitteln sind keine Bleichmittel enthalten.Chemische Grundlagen
Das Freisetzen von agressivem, atomarem Sauerstoff ist die Grundlage eines Bleichvorganges.
Der Sauerstoff geht mit unerwünschten Farbstoffen und mit empfindlichen Textilfarben eine
Verbindung ein.
Bleichmittel auf Sauerstoffbasis findet man in modernen Waschmitteln und in Fleckensalz.
Bleichmittel auf Sauerstoffbasis bedeutet, dass dieses Bleichmittel Sauerstoff aus
Wasserstoffperoxid freisetzt.
Früher wurden Bleichmittel auf Chlorbasis (Natriumhypochlorit) verwendet.
Sie setzen, anders als bei Bleichmitteln auf Sauerstoffbasis, direkt Sauerstoffradikale frei.
Sie belasten die Umwelt und werden deswegen nicht mehr benutzt.
Ein weit verbreitetes Vollwaschmittel ist bzw. war Perborat. Es wurde von anderen Mitteln
verdrängt. Denn die Bor-Verbindungen lassen sich schwer abbauen und wirken in hoher
Konzentration im Wasser pflanzenschädigend. In Fleckentabs, Fleckensalzen und Baukastenwaschmitteln
wird Percarbonat eingesetzt. Durch seine komplizierte Zusammensetzung kann ´´Percarbonat´´ nur schwer in Vollwaschmittel integriert werden. Da Perborat und Percarbonat erst bei einer Temperatur von 40
Grad aktiv wird, setzt man so genannte Bleichaktivitoren als Zusatzstoffe ein.
In der chemischen Reinigung wird dagegen Peroxodsäure (CH3CO3H) verwendet, denn sie baut
sich im Abwasser schnell ab und ist damit umweltverträglich.Geschichtliches zum Bleichmittel
Vor ungefähr 7000 Jahren wurde Schwefel als Bleichmittel für Textilien benutzt.
Vor 1900 wurde die feuchte Wäsche mit einer Rasenbleiche entgilbt.
Im Grunde beruhen die ursprünglichen Ursachen auf die modernen Waschmittel.
Durch die Sonneneinstrahlung entwickelte sich Wasserstoffperoxid, dieses setzte
dann Sauerstoffradikale frei die, dann die Pigmentstoffe zerstörten.
Ab denn 20.Jahrhundert wurden dann moderne Wasch - und Bleichmittel entwickelt.