Blei(II)-nitrat
Blei(II)-nitrat, ein weißer, pulvriger Feststoff; das Blei(II)-salz der Salpetersäure. Seine molare Masse beträgt 331,23 g/mol, die Dichte seiner Kristalle 4,53 g/cm3.Das wegen seiner guten Löslichkeit in Wasser (ca. 60 Gramm pro Liter) sehr giftige Nitrat entsteht bei der Reaktion von heißer, verdünnter Salpetersäure mit (1) Blei oder (2) Blei(II)-oxid:
(1) Pb + 2 HNO3 --> Pb(NO3)2 + H2
(2) PbO + 2 HNO3 --> Pb(NO3)2 + H2O
Aus den Lösungen kristallisiert es in großen, wasserklaren Kristallen aus.
Die Umsetzung von Blei(II)-carbonat mit Salpetersäure liefert ebenso Blei(II)-nitrat unter Bildung von Kohlenstoffdioxid:
PbCO3 + 2 HNO3 --> Pb(NO3)2 + CO2 + H2O
Im Gegensatz zu vielen anderen Blei(II)-salzen wie Blei(II)-chlorid oder Blei(II)-sulfat ist Blei(II)-nitrat gut in Wasser löslich.
Erhitzt man Blei(II)-nitrat bis zu seiner Zersetzungstemperatur von 470 °C, so wandelt es sich unter Bildung von Stickstoffdioxid und Sauerstoff in Blei(II)-oxid um:
2 Pb(NO3)2 --> 2 PbO + 4 NO2 + O2
Daher ist diese chemische Reaktion im Labor zur Bildung geringer Mengen des Gases Stickstoffdioxid geeignet. Wegen der Sauerstoff-Freisetzung wird Blei(II)-nitrat bei der Synthese von Farbstoffen als Oxidationsmittel eingesetzt.
O brandförderndT giftig
fortpflanzungsgefährdend! fruchtschädigend! Hautresorption möglich!
durchsichtige, farblose Kristalle oder weißes, kristallines Pulver RS-Sätze: R 61-8-20/22-33, 50/53, 62, S 53-45, 17, 60, 61 Entsorgung: G 4 MAK: 0,1mg/m3 MG: 331,21 g/mol Dichte: 4,53 g/cm3 Wasserlöslichkeit (sauer): bei 20°C 525 g/l, 100°C 1390 g/l Schmelztemperatur: 470 °C
Eigenschaften: Bleinitrat ist in Wasser leicht löslich, eine 20%ige Lösung besitzt den pH-Wert 3-4. Es ist ein gutes Oxidationsmittel und zersetzt sich beim Erhitzen unter Freisetzung von Stickstoffdioxid und Sauerstoff:
2 Pb(NO3)2 --> 2 PbO + 4 NO2 + O2
Bleinitrat kann über die Haut aufgenommen werden und beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit. Schülerexperimente mit Bleinitrat sind problematisch!
Verwendung findet Blei(II)-nitrat weiterhin bei der Herstellung von Textilbeizen, Streichhölzern, Spezialexplosivstoffen, Ätzlösungen und zur Perlmuttfärbung.