Blaufränkisch
Blaufränkisch, auch Lemberger oder Limberger, ist eine rote Rebsorte.Erstmals nachweisbar war die Sorte im 18. Jahrhundert in Österreich, danach taucht sie auch in Deutschland unter der Bezeichnung Lemberger oder Limberger auf. In Württemberg ist sie die vierthäufigste aller Sorten. In Bulgarien heißt sie Gamé (ist jedoch, was lange vermutet wurde, nicht mit Gamay identisch), in Italien Franconia (was auf einen Ursprung in Franken hindeutet), und in Ungarn]] Kékfrancos.
Als erste im Jahr austreibende Rebsorte ist sie immer vom Spätfrost gefährdet. Die Lemberger-Rebe bevorzugt mildes Klima und windgeschützte Standorte. Je nach Erntezeitpunkt lassen sich aus den Trauben leichte, fruchtige aber auch tanninreiche Weine mit einer intensiv roten Farbe ausbauen, die einen kräftigen, fruchtigen, charaktervollen Rotwein mit Aromen von Kirschen und Beeren hervorbringt. Ein reiner Blaufränkisch-Wein ist ein hervorragender Begleiter zu Wildgerichten. Seine Lagerfähigkeit ist oft erheblich. Die vielen Vorzüge dieser Traube führen auch nicht selten zur Vermischung mit anderen Sorten wie Cabernet Sauvignon oder Pinot Noir, denen sie mit ihrer Fruchtigkeit zu mehr Komplexibilität verhilft.
Die Anbaufläche in Deutschland hat in den letzten Jahren wieder zugenommen und umfaßt derzeit (Stand: 1. März 2004) 1.358 ha (= 1,3 % der Rebfläche).
In Österreich wird die Sorte vor allem im Burgenland angebaut, wo sie speziell im Weinbaugebiet Mittelburgenland einige der besten österreichischen Rotweine hervorbringt. Die Ungarn bauen die Rebe haupsächlich am gegenüberliegenden Ufer des Neusiedlersees und am Plattensee an.