Blattläuse
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Die Blattläuse oder Aphidina sind eine Gruppe der Insekten und gehören zu den Pflanzenläusen (Sternorrhyncha). Von den bekannten 3000 Arten leben in Mitteleuropa etwa 850. Alle Blattläuse ernähren sich von Pflanzensaft und gelten aus diesem Grund nicht selten als Schädlinge. Außerdem können viele Arten Krankheiten in Form von Viren übertragen oder Pflanzengallen induzieren.
Der Körper der Blattläuse ist in der Regel flach und oval. Flügel sind bei den meisten Arten vorhanden, können jedoch bei Individuen der gleichen Art schon wieder fehlen. Dies liegt vor allem an den Generationswechseln der Blattläuse. Die meisten Arten pflanzen sich über mehrere Generationen mittels Parthenogenese fort, um dann eine geflügelte, sich geschlechtlich fortpflanzende Generation zu bilden. Diese Form stellt zugleich auch die Verbreitungsform dar und ist in der Lage, weite Strecken zu neuen Wirtspflanzen fliegend zu überwinden.
Da sich Blattläuse weitestgehend von den kohlehydratreichen Pflanzensäften ernähren, aber einen weit höheren Anteil an Eiweißen benötigen, als angeboten wird, scheiden sie typischerweise große Mengen zuckeriger Lösung wieder aus. Dies lockt oft diverse andere Insekten und Wirbeltiere an.
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Systematik der Blattläuse
Blattläuse stellen eine sehr diverse Gruppe dar, die auch in Mitteleuropa durch eine Reihe von Taxa mit Familienrang vertreten ist.
- Blattläuse
- Röhrenblattläuse - Aphididae
- Fichtenläuse oder Tannengalläuse - Adelgidae
- Hormaphididae
- Zwergläuse - Phylloxeridae
- Baumläuse - Lachnidae
- Blasenläuse - Pemphigidae
- Mindaridae
- Maskenläuse - Thelaxidae
- Anoeciidae
- Borstenläuse und Zierläuse - Drepanosiphiodae
- Phloemyzidae
Die Blattlaus als Schädling
Insbesondere für den Hobbygärtner stellt die Blattlaus einen nicht unerheblichen Störfaktor in Haus und Garten dar. Neben der angenommenen Beeinträchtigung für das Wachsen und Gedeihen der verschiedenen Grün- und Blütenpflanzen sind solche Tiere auch generell weder ästhetisch, insbesondere wenn die Art sich farbig vom Grün der Pflanzen abhebt, noch sind sie in Bereichen in denen Menschen sich aufhalten wollen besonders willkommen. Weiterhin sind die klebrigen Ablagerungen durch die Ausscheidungen der Läuse unattraktiv und beeinträchtigen die Optik. Hinzu kommt die nahezu unbemerkte Ansiedlung gepaart mit der fast explosionsartigen Ausbreitung, die den Einzelnen schon mal zu einem kleinen Schrecken verhelfen kann. Befallen werden gerne Rosen und Pfingstrosen, aber auch viele andere Blüh-Pflanzen. Weiterhin sind häufiger Birken betroffen. Meist findet man die Läuse in abgeschatteten Bereichen und besonders in der Nähe von Blüten- und Blatt-Ansätzen, sowie anderen Wachstumsknoten.
Zur Abwehr existieren neben den diversen Pflanzenschutzmitteln und den natürlichen Feinden auch mehrere Hausmittel. Als natürliche Feinde gelten insbesondere die Marienkäfer, aber auch Ameisen, wobei diese eher im Verdacht stehen gerne in Symbiose zu leben und überwiegend nur die zuckerhaltigen Ausscheidungs-Sekrete der Läuse konsumieren. Marienkäfer sind so populär als Blattlausfresser, daß sie gezüchtet werden und als Larven/Eier verkauft werden. Vereinzelt wurden auch schon Vögel bei der Jagd auf Läuse beobachtet. Als Hausmittel soll insbesondere das Besprühen mit seifigen Lösungen einen besonders schnellen und guten Erfolg erzielen.