Bix Beiderbecke
Bix Beiderbecke (*10. März 1903 in Davenport, Iowa; † 6. August 1931 in Long Island, New York; eigentlich Leon Bismarck Beiderbecke) war ein amerikanischer Jazz-Musiker und Kornettist. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie mecklenburgischer Herkunft und erlernte bereits mit 4 Jahren nach dem Gehör das Klavierspiel. Sein Interesse für das Kornett führte dazu, dass er sich das Spiel auf diesem Instrument durch Selbststudium beibrachte. Zur beruflichen Ausbildung schickten ihn seine Eltern für ein Jahr auf die Lake Forest Akademie in der Nähe von Chicago, was er jedoch dazu nutzte, seiner Leidenschaft für die Musik beim Spiel in den verschiedenen Jazzkapellen der Musikszene in Chicago zu frönen.
1923 war er der wichtigste Musiker in der Gruppe The Wolverines mit denen er auch erste Platten aufnahm. Zum Broterwerb spielte er 1925 im Orchester von Charlie Straight, betätigte sich aber in seiner Freizeit in Jazzbands. So spielte er unter anderem bei Jimmy Noone, King Oliver, Louis Armstrong oder Bessie Smith.
Nach einem Jahr in St. Louis bei Frank Trumbauer ging er mit diesem zusammen nach Detroit zu dem von Jean Goldkette geleiteten ersten symphonischen Jazzorchester. Dieses Orchester scheiterte jedoch im Jahre 1928. Die Mehrzahl der Musiker, so auch Bix, wechselten zu Paul Whiteman. Da bei diesem Bandleader fast nur vom Blatt gespielt werden mußte, was Beiderbecke große Schwierigkeiten bereitete, fühlte er sich zunehmend unwohl und dies verstärkte seinen Alkoholismus, dem er seit seiner Jugend verfallen war. Er fiel immer häufiger wegen Krankheit aus und mußte sich 1929 einer Entziehungskur unterziehen. Das darauffolgende Jahr hatte er noch ein paar Engagements in New Yorker Jazz-Kappellen, bereits 1931 jedoch erlitt er eine Lungenentzündung, die zu seinem Tode führte.
Bix Beiderbeckes Lebensgeschichte regte die Schriftstellerin Dorothy Baker zu dem Roman Young Man With A Horn an. Eine weitere literarische Verarbeitung ist das Hörspiel Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nord-Amerika von Ror Wolf. Die umfassenste Biographie erschien 1974: "Bix - Man and Legend" von Richard M. Sudhalter und Philip R. Evans (Englisch).