Bisexualität
Als Bisexualität (eigentlich "Ambisexualität", nach griech. bi- für zwei-) bezeichnet man die Neigung, sich zu Menschen (bzw. Artgenossen) beiderlei Geschlechts sexuell hingezogen zu fühlen. Als bisexuell werden Menschen bezeichnet, die diese Neigung haben; entweder, indem sie ihre Sexualität mit Personen beiderlei Geschlechts ausleben, oder indem sie monogame Partnerschaften eingehen, sich aber im Gegensatz zu rein homo- oder heterosexuellen Menschen weiterhin zu Personen des jeweils anderen Geschlechts hingezogen fühlen.Ebenso wie bei Homo- und Heterosexualität, so sind auch die Ursachen der Bisexualität noch nicht geklärt. Entgegen weit verbreiteter Vorurteile liegt jedoch auch der Bisexualität nicht die Entscheidung des Individuums zugrunde. Als Kurzform ist das Adjektiv bi gebräuchlich.
Sigmund Freud hat die These aufgestellt, dass im Grunde jeder Mensch bisexuell ist und die homosexuellen und heterosexuellen Anteile individuell verschieden stark ausgeprägt sind. Gesellschaftliche Zwänge und Tabus, so erkannte schon Freud, führen oft zu Verdrängung der homosexuellen Anteile ins Unbewusste.
Diese These wird heutzutage jedoch von der Mehrheit kritisiert; die Aussage, wie hoch der bisexuelle Anteil der Bevölkerung tatsächlich ist, kann jedoch nicht getroffen werden, weil eine Abgrenzung der Bisexualität nicht genau definiert ist und eine Erfassung oft nicht möglich ist. Daher schwanken die Aussagen auch zwischen 20 und 80 Prozent.
Bisexualität kommt auch bei Tieren vor. Beispielsweise gehören bisexuelle Handlungen zum Sozialleben der Bonobos.
Siehe auch: Bisexualität bei Tieren, Sexualität, Bi-Bewegung
Gelegentlich wird auch das Vorhandensein beiderlei Geschlechtsmerkmale (Hermaphrodit) an einem Individuum als Bisexualität bezeichnet.
Siehe auch: Intersexualität
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