Bewertungskurve
Bewertungskurven (dBA, dBB und dBC nach IEC/DIN 651) sind die Kurven von Bewertungsfiltern, die für eine ganz bestimmte Lautstärke ein ähnliches Frequenzverhalten wie das menschliche Ohr haben. Sie stellen eine "spiegelbildliche" Kurve zu einer bestimmten Kurve gleicher Lautstärkepegel dar. [1]Die Bewertungskurve A ist für die Audiotechnik von größter Bedeutung, wobei das "A" hat nichts mit dem Wort Audio zu tun hat. Da diese Kurven nur inverse Näherungen für ausgewählte Kurven gleicher Lautstärke sind, kann es vorkommen, dass bei Schalldruckpegelmessungen die angezeigten Werte etwas anders sind, als es dem Hörempfinden entspricht.
Der bewertete Schallpegel ist also weder eine physiologische noch eine physikalische Meßgröße. Unter Berücksichtigung gewisser Eigenschaften des menschlichen Gehörs beruht er in objektiv festgelegter und reproduzierbarer Weise auf der physikalischen Größe des Schalldrucks bzw. des Schalldruckpegels.
Die dBA-Kurve folgt bei einem Schalldruckpegel von etwa 30 dB-SPL dem Frequenzgang des Gehörs (Hörempfindlichkeit). Gegenüber der unbewerteten Effektivwert-Messung ergibt dieses eingeschaltete Filter deutlich besser-erscheinende, d. h. geringere Zahlenwerte. Somit ist die A-bewertete Effektivwert-Messung der Störspannung mit diesem Filter zumindest äußerst "herstellerfreundlich".
Man sollte beachten, dass in Europa oft mit einer anderen Bewertungskurve und zwar nach CCIR 468-2 der Spitzenwert gemessen wird, was einen um 10 bis 11 dB ungünstiger aussehenden Messwert ergibt. Da der maximale Schalldruckpegel beim Abhören von Musik in der Gegend von 85 dBSPL liegt (bei Pop-Musik manchmal mehr) und die Hörkurve dort flacher verläuft, erkennt man, dass das Filter mit der dBA Kurve deutlich zu gut bewertet.
Was ein Messgerät niemals anzeigen kann, ist die "Lästigkeit" der Störung. Man kann deutlich zwischen unangenehmen "harten" Rauschstörungen und angenehmerem "seidigen" Rauschen unterscheiden. Auch die Klangfarbe der Störung spielt eine Rolle. Das Ohr bewertet eben "richtiger" als jedes Messinstrument.
Merke: Trauen Sie Ihrem Gehör mehr, als den "geschönten" Messwerten, die vom Marketing gefordert werden. Sollten in Prospekten in den Datenblättern irgendwelche Messwerte nicht angegeben sein, so ist davon auszugehen, dass diese Werte nicht vorzeigbar sind. Angaben in dB, bei denen nicht der 0-dB-Bezugspegel angegeben ist, sind besonders kritisch zu betrachten.
Mikrofone, Verstärker und Aufnahmesysteme fügen den durchgehenden Signalen immer etwas Rauschen hinzu, wobei in jedem Fall die spektrale Zusammensetzung unterschiedlich ist. Um einen fairen Vergleich zu haben, sollten die Geräuschpegelmessungen einen brauchbaren Wert ergeben und die Ergebnisse repräsentativ für das Gehörte sein. Bewertungsfilter heben einige Frequenzen stärker als andere hervor. Auch ist die Impuls-Zusammensetzung des Signals ausschlaggebend.
Um besser "aussehende" Messwerte zu erhalten, wird gern die A-Bewertungskurve genommen, bei welcher der Effektivwert gemessen wird. Der gemessene dB-Wert sieht bei der A-Effektiv-Bewertung etwa 11 dB besser aus, als der dB-Wert bei der CCIR 468-2-Spitzen-Bewertung. Siehe die folgenden Webseiten.