Betschuanen
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen
Um dem Anspruch einer Enzyklopädie gerecht zu werden, sollten neue Artikel in der Wikipedia bestimmten Mindestanforderungen genügen, damit nachfolgende Bearbeiter einen Anreiz für den weiteren Ausbau und Leser keinen schlechten Eindruck bekommen. Autoren sollten insbesondere darauf achten, * immer in ganzen Sätzen zu formulieren (keine Stichwort- und Datenwüsten). * einen beschreibenden, neutralen Stil zu wählen (kein Feuilleton-Stil, keine einseitigen Meinungsbekundungen). * den Begriff zu erklären ("Ein soundso ist ein diesundjenes, das sich durch dies und das auszeichnet") * von Anfang zu verdeutlichen, worin die Bedeutung des Gegenstands liegt, die ihn in einer allgemeinen Enzyklopädie erwähnenswert macht. (Also: "Die Beatles waren die erfolgreichste Popgruppe der 60er Jahre", nicht: "die Beatles waren eine Popgruppe"). Bitte haben Sie Verständnis, dass nicht jedes Objekt der Erde Aufnahme in eine Enzyklopädie finden kann und dass hier nicht der Platz ist, um Personen oder Produkte zu bewerben. Dieser Artikel erfüllt nach Ansicht des Antragstellers die Qualitätskriterien der Wikipedia nicht – er sollte daher verbessert werden (am besten von Ihnen, dem Autor, oder von anderen Benutzern, die hier helfen möchten). Geschieht dies nicht, wird der Artikel nach Ablauf einer Frist von ca. einer Woche gelöscht. Auf der unten angegebenen Seite kann gegen die Löschung Einspruch erhoben werden.Noch wichtiger ist es aber jetzt, den Artikel zu verbessern. Hinweise über die Anforderungen an Artikel finden Sie unter Tipps für Anfänger, Was Wikipedia nicht ist, Stubs, Wie schreibe ich gute Artikel.
Diskussion über den Löschantrag
Hier der Grund, warum dieser Artikel konkret nicht den Qualitätsanforderungen entspricht: Der Text stammt wörtlich aus Meyers Konversationslexikon 1888-1890 und beschreibt das Land aus der Weltsicht der Kolonialherren des 19. Jahrhunderts. Die Beschreibung der Menschen ist durchwegs rassistisch. Den Text umzuarbeiten würde bedeuten, dass vom ursprünglichen Artikel kaum etwas übrigbliebe. Historische und geographische Angaben entsprechen dem Wissenstand und der Weltsicht der europäischen Eroberer. -- 21:40, 28. Jul 2004 (CEST)
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90
(Betschuana, Betjuana, Bechuana), ein ausgedehntes, zu dem großen Völkerkomplex der Bantu gehöriges Volk im S. und SO. des Binnenlandes von Südafrika, zwischen 28 und 16° südl. Br.
Sie zerfallen in 23 Stämme, von denen 12 im O. und 11 im Wwohnen und sonach zwei Hauptabteilungen repräsentieren: die Westbetschuanen oder Bakalahari und die Ostbetschuanen oder Basiito im weitern Sinn.
Während die Westbetschuanen noch unabhängig sind, stehen die Ostbetschuanen unter der Herrschaft der Briten oder der holländischen Bauernrepubliken. Die B. stimmen unter sich in Hautfarbe, Körperbau, Sitten und Gebräuchen fast völlig überein. Ihre. Hautfarbe ist ein reines Kaffeebraun, das nur mitunter eine lichtere oder eine schwärzlichere Schattierung annimmt, immer aber dunkler ist als die Farbe ihrer Vettern, der Kaffern. Ihr Wuchs ist schlank und ebenmäßig, ihre breite Gesichtsbildung mit flacher Nase und großen, aufgeworfenen Lippen nähert sich der der Neger, mit denen sie auch das kurze, krause Wollhaar gemein haben.
In Bezug auf geistige Fähigkeiten stehen die B. den Kaffern nach, auch sind sie lange nicht so energisch und kriegerisch , vielmehr von .heiterem, mildem und harmlosem Charakter, der ihre Fehden, in denen sie mit ihren Nachbarn um den Besitz von Herden, die Benutzung von Weideland und Quellen etc. fortwährend liegen, selten ein sehr blutiges Ende nehmen läßt.
Dabei stehen sie unbezweifelt auf einer höhern Zivilisationsstufe, bewähren einen offenen Sinn, Liebe zur Unabhängigkeit und ein würdevolles Auftreten und überragen die Kaffern namentlich im Fleiß, im vollkommnen Ausbau ihrer Häuser und durch größere Geschicklichkeit in Handarbeiten, wie sich denn einige Stämme durch eine sehr ausgebildete Industrie auszeichnen. Eigentliche
Sklaverei findet bei den B. nicht statt, doch vertreten bei ihnen die Balala, eine eigentümliche Abteilung der B., die arm, verachtet und ohne Eigentum unter ihnen zerstreut in den Wäldern wohnen, gewissermaßen die Stelle der Sklaven.
Die B. treiben, gleich den Kaffern, Viehzucht in großem Umfang, vernachlässigen jedoch auch den Ackerbau nicht und leben daher mehr als jene in großen Dörfern vereinigt, wovon die städte-ähnlichen Ortschaften, wie Battaku, Schoschong etc., Zeugnis geben.
Ihre sehr weiche und wohlklingende Sprache, in welcher fast jedes Wort mit einem Vokal endigt, ist das Setschuana. Sie ist grammatisch dargestellt von Archbell ("Grammar of the Bechuana language", Grahamstown 1837), sprachvergleichend von Bleek und Fr. Müller und zerfällt in drei Dialekte,
das Sesuto (vgl. Basuto),
Serolong. und
Sehlapi;
mit dem Tekeza zusammen bildet sie diemittlere Gruppe der Bantusprachen (Bantu).
Der Religion nach sind die B. (mit Ausnahme der in den einzelnen Missionsstaaten Angesiedelten) Heiden, doch nicht ganz ohne den Begriff einer Gottheit, welcher sie den Namen Morimo ("der Höchste") beilegen, worunter sie jedoch ein schlaues oder gar böswilliges Wesen verstehen. Tempel, Idole, geheiligte Gegenstände und Priester haben sie nicht, selbst den Gestirnen widmen sie keinerlei religiöse Aufmerksamkeit, so daß die christlichen Missionäre bei den B. nirgends Anknüpfungspunkte finden, um sie religiösen Anschauungen zugänglich zu machen. Dagegen finden sich auch nirgends Menschenopfer oder andre blutige Gebräuche, die dem milden Sinn der B. zuwider sind. Beschneidung ist unter ihnen allgemeine Sitte, ohne daß sich religiöse Begriffe daran knüpfen. Auch der Glaube an eine übernatürliche Wirksamkeit. der Regenmacher ist verbreitet, und man sucht die Gunst derselben durch reiche Geschenke zu erwerben
Die Verfassung der einzelnen Betschuanenstaaten ist monarchisch und zugleich patriarchalisch mild. Jeder Stamm hat sein eignes Oberhaupt, dessen Würde in seiner Familie erblich ist. Unter ihm stehen die Chefs der einzelnen Ortschaften und unter diesen wieder kleinere Chefs, die Kofi (die "Reichen"), welche gewissermaßen die Aristokratie des Volkes ausmachen. Die Macht des Oberhauptes ist im allgemeinen despotisch unbeschränkt; doch darf bei wichtigen allgemeinen Angelegenheiten nichts geschehen ohne eine öffentliche Versammlung der kleinern Chefs.
Ackerbau haben schon früher die B. mit Sorgfalt betrieben; es werden Getreide, Bohnen, Erbsen, Wassermelonen produziert und zu deren Aufbewahrung große Vorratshäuser errichtet. Die Verbreitung des Ackerbaues hat im Lauf unsers Jahrhunderts durch die Bemühungen der Missionäre namhaft zugenommen. Übrigens liegt er ganz in den Händen der Weiber, wie die Viehzucht in denen der Männer, und wird mit Hilfe von .Spaten aus hartem Holz und von eisernen Hacken betrieben, da der Gebrauch des Pflugs unbekannt ist.
Die Viehzucht beschränkt sich auf Rindvieh. Ingewerblicher Thätigkeit haben einige Stämme Fort-
schritte gemacht. Am weitesten blieb infolge des Mangels an Indigo und Baumwolle die im nörd-lichen Binnenland Afrikas so umfassend betriebene Weberei bei den B. zurück, daher der größte Teil der Bevölkerung spärlich bekleidet geht oder haarige Fellkleidung trägt, in deren Verfertigung die B. ein ganz besonderes Geschick zeigen. In der Baukunst zeigten früher die Bahurutse, einst vielleicht das kunstfertigste Volk Südafrikas, überraschende Fertigkeit, da ihre Häuser vor denen aller andern B. sich durch Festigkeit, Zierlichkeit und außerordentliche Reinlichkeit auszeichneten. Zudem sind sie, wie auch die Bakatla und Bawanketsi, sehr geschickt in Holzschnitzereien, und ihre netten hölzernen Löffel, ihre schönen Gefäße und mannigfache andre mit Blumen und Verzierungen geschmückte Gegenstände, ihre Messergriffe in Tierform sind weit und breit unter ihren Nachbarn .berühmt.
Endlich gibt auch die Gewinnung und Verarbeitung mancher Erze eine umfassende Beschäftigung der Bergvölker ab. Namentlich werden Eisenerze (früher auch Kupfer) von den Bakatla und Bahurutse in Menge gefördert, geschmolzen und zu mancherlei Gegenständen verarbeitet.
Ohne Zweifel war die Verbreitung der B. in früherer Zeit nach S. hin weit größer als gegenwärtig, da sich verschiedene ihrer Sprache entlehnte Benennungen von Gewässern und Örtlichkeiten bis zum Garip, sogar bis zu den alten Grenzen des Kaplandes an den Schneebergen vorfinden. Sie wurden von dort durch die Hottentoten und Kaffern verdrängt, deren Angriffen sie bei der Weichheit ihres Charakters und der Unvollkommenheit ihrer Waffen, die in leichten Speeren und kurzen Schilden und nur höchst selten aus Bogen und Giftpfeilen bestehen, fast stets unterlagen. Namentlich waren es die Zulukaffern, die in den letzten Jahrzehnten immer tiefer in das Gebiet der B. eingedrungen sind, einen großen Teil der Stämme aus ihren Wohnsitzen verjagt und zur Übersiedelung in entfernte Gegenden oder zur Flucht in die unwegsamen Gebirge des Landes gezwungen, zahlreiche Stämme aber auch vollständig aufgerieben und so alle politischen und sozialen Verhältnisse des großen Volkes total umgestaltet haben.
Den Zulu sind dann die Buren aus dem Kapland nachgezogen und haben mitten im alten Gebiet der B. den Oranje -Freistaat und die Transvaalrepublik gegründet. Als diese die kleinen Freistaaten Stellaland und Goosen gründeten, stellte England das ganze Gebiet westlich von Transvaal, östlich vom 2o.° östl. L. und von der Nordgrenze der Kapkolonie bis zum 22.° südl. Br. unter seinen Schutz, so daß vom Betschuanenland nur noch der nördlichste Teil frei blieb.
Die B. sind nicht ganz ohne Geschichte. Von Zeit zu Zeit entstanden unter ihnen Reiche, die eine große Ausdehnung und ein gewaltiges Ansehen erlangten, wie z. B. die Reiche der Häuptlinge Sekomo und Setschele, von denen Livingstone, Fritsch, Holub u.a. berichten. Heute bestehen unter den B. zwischen dem Sambesi und dem Oranje sechs Reiche, worunter jenes des Königs Khama das bedeutendste zu sein scheint. Aber keine dieser Mächte ist von langer Dauer, denn alles hängt bei diesen vergänglichen Schöpfungen von der Tüchtigkeit der Häuptlinge ab,
so daß mit dem Tode der Dynastienstifter die Macht wieder an andre Stämme fällt; selten, daß sie auf das dritte Geschlecht vererbt wird. So waren auch die durch Livingstone berühmt gewordenen Mako lolo ein Betschuanenstamm, welcher unter Sebituane am Sambesi ein Reich schuf; von dem man sogar eine Reformierung Innerafrikas erwartete; allein auch dieses Reich hat sich nach dem Tode des Herrschers in nichts ausgelöst.
Vgl. Fritsch, Die Eingebornen von Südafrika (Bresl. 1872, mit Atlas);
Holub, Sieben Jahre in Südafrika (Wien 1881, 2 Bde.).Betschuanen