Besiedlung Amerikas
Bezüglich der Besiedlung Amerikas ist eines sicher: sie erfolgte relativ spät. Der am meisten verbreiteten Theorie zufolge wanderten die amerikanischen Ureinwohner in einem Zeitraum von vor 30.000 bis 11.000 Jahren ein. Diese Einwanderung geschah in mehreren Wellen, wobei es heute noch umstritten ist, wer genau von wo einwanderte. Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Mensch den amerikanischen Kontinent frühestens vor 18.000 Jahren erreicht hat. Damit würden frühere Schätzungen bestätigt, die von einer Besiedlung zum Ende der Eiszeit vor 13.000 Jahren ausgingen. Für ihre Abschätzung hatten die Forscher bestimmte Regionen des Y-Chromosoms bei der heutigen amerikanischen Urbevölkerung untersucht. Hier entdeckten sie eine Mutation, die auch heutige Asiaten tragen und vermutlich vor 18.000 Jahren im menschlichen Erbgut auftrat. Die Trennung zwischen Asiaten und Amerikanern müsste demnach später erfolgt sein.
Die verschiedenen Theorien
Zahlreiche Funde in Sibirien und Alaska sprechen sowohl für die Clovis-Theorie als auch für die Sibirien-Theorie. Die Wissenschaftler erachteten die Clovis-Menschen lange Zeit als die Ahnen der heutigen Indianer. Jedoch waren die Clovis-Menschen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die ersten Menschen, welche den amerikanischen Kontinent besiedelten. Neuere Funde weisen darauf hin, dass Menschen aus den Gebieten des heutigen China, Australien, Polynesien und vielleicht sogar aus Europa ihren Weg über das Meer gefunden hatten.