Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Die Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH war eine von Berthold Seliger 1961 gegründete Firma, die sich mit der Entwicklung und den Bau von Prototypen für Höhenforschungsraketen beschäftigte und im Wattengebiet von Cuxhaven startete. Die Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH kooperierte stark mit der Hermann-Oberth-Gesellschaft. Die erste von der Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH entwickelte Rakete war eine verbesserte Rakete vom Typ Cirrus, die am 19. November 1962 startete und eine Gipfelhöhe von 50 Kilometern erreichte. Ihr folgte schon am 7. Februar 1963 eine Zweistufenrakete mit einer Gipfelhöhe von 80 Kilometern und am 2. Mai 1963 eine Dreistufenrakete mit einer Gipfelhöhe von über 100 Kilometern. Letztere Rakete dürfte von allen im Nachkriegsdeutschland entwickelten Raketen die größte Flughöhe erreicht haben. In der Folgezeit befßte sich die Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH stark mit der Verbesserung der Lenkbarkeit ihrer Raketen und gab am 5. Dezember 1963 vor Vertretern von Militärs aus Nicht-NATO-Staaten eine Flugvorführung von Ein- und Zweistufenraketen. Obwohl diese Raketen mit verminderter Treibladung gestartet wurden und somit nicht gegen die alliierten Bestimmungen bezüglich in Deutschland entwickelter militärischer Raketen verstoßen haben, wurden die Raketenversuche der Hermann-Oberth-Gesellschaft e.V. und der Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH im Wattengebiet von Cuxhaven fortan mit großem Argwohn beobachtet und 1964 nach einem tödlichen Unfall bei einer Raketenvorführung von Gerhard Zucker in Braunlage, der übrigens weder mit der Berthold Seliger Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH noch mit der Hermann-Oberth-Gesellschaft e.V. in irgendeiner Form zusammenarbeitete, mit einer einstweiligen Verfügung, die bis heute andauert, eingestellt.Weblink