Berthold Beitz
Prof. Dr. hc. mult. Berthold Beitz (* 26. September 1913 in Zemmin (Vorpommern) ist eine der einflussreichsten Unternehmerpersönlichkeiten Deutschlands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.Als kaufmännischer Leiter der Karpaten-Oel AG in Boryslaw/Polen verhinderte er bis 1944 den Abtransport vieler Juden in KZss, in dem er sie als unabkömmlich für die Produktion seines Unternehmens reklamierte. 1944 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Auch aufgrund seiner menschlichen Charakterstärke während des Weltkrieges wurde er 1946 - nach Flucht aus der Kriegsgefangenschaft - durch die amerikanische Besatzung zum Vizepräsident des Zonenamtes des Reichsaufsichtsamtes für das Versicherungswesen in Hamburg gemacht. Von 1949 bis 1953 war er Generaldirektor der Versicherungsgesellschaft Iduna-Germania in Hamburg. In dieser Eigenschaft traf er 1953 Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der ihn als seinen Generallbevollmächtigten in den Krupp-Konzern holte. Mit der Überführung des Kruppschen Privatvermögens in eine Stiftung und dem kurz darauf folgenden Tod von Alfried Krupp wurde Beitz 1968 Sachwalter des Kruppschen Vermögens, als Vorsitzender des Kuratoriums der gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Stiftung noch heute. Ab 1970 war er Aufsichtsratsvorsitzender im Krupp-Konzern, seit 1990 Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates; diesen Status hat er seit 1999 auch in der heutigen ThyssenKrupp AG.
Beitz ist seit 1972 bis heute Mitglied im Nationalen Olymischen Komitee, ebenfalls von 1972 bis 1988 Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee, davon 1984-1988 Vizepräsident; seit 1988 ist er Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees.