Berlin Anhalter Bahnhof
Nördlicher Endpunkt der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn (eröffnet 1839). Damals außerhalb der Stadtmauern gelegen, vor dem Anhalter Tor.
Der Anhalter Bahnhof (im Volksmund: der Anhalter oder das Tor in die blaue Ferne, benannt nach der mitteldeutschen Region Anhalt) war ein Bahnhof in Berlin, nahe dem Potsdamer Platz, genauer am Askanischen Platz. Als Kopfbahnhof angelegt und 1880 eingeweiht, wurde er 1960 abgerissen, nachdem der Fernbahnbetrieb bereits am 17. Mai 1952 eingestellt worden war. Heute werden nur noch die 1939 eingeweihten unterirdischen Bahnsteige der S-Bahn genutzt.
Als Berlin-Anhaltinischer Eisenbahnhof wurde der Anhalter am 15. Juni 1880 von Kaiser Wilhelm I und Otto von Bismarck eingeweiht. Seine Halle hatte eine Höhe von 34 Metern und überspannte die Gleise über 62 Meter. Er war lange Zeit der größte Fernbahnhof Deutschlands. Architekt war Franz Schwechten. Die Bauzeit dieses zweiten Bahnhofsgebäudes (das erste wurde am 1. Juli 1841 eingeweiht) an dieser Stelle dauerte von 1874 bis 1880.
Von hier aus verlief die Eisenbahn-Strecke nach Dresden, über das sie Berlin mit Wien, Rom und Athen verband. Später gab es auch eine Direktverbindung nach Neapel.
Am 3. Februar 1945 wurde der Anhalter von alliierten Bomben schwer getroffen und brannte aus. Danach wurde er nur notdürftig wiederhergestellt. Nach seiner Sprengung 1960 blieb nur noch ein Teil der Vorderfassade als Erinnerung am Askanischen Platz stehen. Die beiden Figuren von Ludwig Brunow auf dem Giebel des Eingangsportals symbolisieren den Tag (in die Ferne schauend) und die Nacht (die Augen verbergend).
Auf dem ehemaligen Gelände des Anhalters befindet sich heute das Tempodrom.
Der Bahnhof war durch einen Tunnel unter der Königgrätzer Str. (jetzt: Stresemannstraße) mit dem Hotel Excelsior verbunden.