Berimbau
Das Berimbau (Birimba(u) ausgesprochen) ist ein Perkussions-Instrument aus dem Nordosten Brasiliens. Es besteht aus einem gebogenen Holzstab (Biriba), einem daran befestigten Draht (Corda, oft Draht aus Autoreifen) und einem aufgeschnittenen, ausgehöhlten Kürbis (Cabaça), der am unteren Ende des Bogens befestigt wird und als Resonanzkörper dient.Das Berimbau ist das Hauptinstrument der Capoeira. Bedingt durch die Größe des Resonanzkörpers erzeugt ein Berimbau entweder Töne in einer hohen, mittleren oder tiefen Tonlage. In der Capoeira ist die Unterteilung in diese drei Tonlagen auch bestimmend für die Rolle die ein Berimbau spielt: Die Gunga hat den größten Klangkörper und erzeugt die tiefsten Tönen. Sie gibt den Grundrhythmus und somit die Spielweise der Capoeiristas an. Die Médio hat einen mittleren Klangkörper, erzeugt Töne in der mittleren Lage und spielt den Gegenrhythmus zur Gunga. Die Viola erzeugt die höchsten Töne und spielt freie Variationen.
Gespielt wird das Instrument mit einem Holzstöckchen, der Paqueta, das an den Draht geschlagen wird. Mit einem Stein oder einer Münze, die der Spieler an den Draht presst, wird die Tonhöhe verändert. Es gibt eigentlich nur drei Töne: tief, schnarrend (wenn die Münze oder der Stein nur leicht an den Draht gehalten wird) oder hoch. In der Hand, die die Paqueta bewegt, hält man meist noch ein geflochtenes, geschlossenes Körbchen in dem sich Pflanzensamen befinden. Dieses nennt man Caxixí und dient dazu den Rhythmus zu verstärken.
Ursprünglich stammt das Berimbau aus Afrika und gilt wohl als eines der ältesten Instrumente überhaupt.
Roberto Baden Powell de Aquino, ein brasilianischer Gitarrist, komponierte ein liebliches Lied über das Berimbau. Vinícius de Moraes lieferte den Text.