Benno von Meißen
Benno (* um 1010, † 16. Juni 1106), Heiliger, Bischof von MeißenGedenktag: 16. Juni
Die Überlieferung, dass Benno ein Sohn des Grafen Friedrich von Woldenburg (Sachsen) war, wird durch Quellen nicht bestätigt. Erstmals in Quellen erwähnt wird er als Stiftsherr in Goslar. 1066 wurde er Bischof von Meißen. Er wurde in weltliche Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst hineingezogen, so dass er für einige Zeit seines Amtes enthoben, eingesperrt und sogar exkommuniziert wurde. Die Exkommunikation wurde kurze Zeit später wieder aufgehoben und er konnte wieder in sein Amt zurückkehren.
Die Vita Bennonis (1512) von Hieronymus Emser enthält einige legendäre Berichte aus dem Leben Bennos. So werden ihm verschiedene Wunder zugeschrieben, beispielsweise soll er durch einen Schlag mit seinem Krummstab eine Quelle haben hervorspringen lassen. Markgraf Heinrich I. von Eilenburg, der ihn beleidigte, soll, wie Benno ihm prophezeite, nach einem Jahr tot umgefallen sein. Ein Schlüssel, den er in die Elbe warf, soll von einem Fisch verschluckt und nach Rückkehr des Bischofs im Fischbauch gefunden worden sein. Daraus entstand das Wappen des Bistums Meißen: ein Schlüssel und ein Fisch, die sich kreuzen. Wahrscheinlich sind auch die Berichte über Bennos Missionstätigkeit, seine Kirchenbauten und seine Förderung des Kirchengesangs legendär.
Ende des 15. Jahrhunderts bemühte sich das Meißener Domkapitel um Bennos Heiligsprechung, die am 31. Mai 1523 durch Papst Hadrian VI erfolgte und heftige Polemik zwischen Martin Luther und Vertreter der Katholischen Kirche auslöste. Die Gebeine Bennos wurden 1580 in die Münchener Frauenkirche gebracht.
Benno ist Schutzpatron von München und der Diözese Meißen.
=Literatur=
- H. Kröger, 1000 Jahre Meißen, Verlag Klinkicht, Meißen 1929