Bellerophontes
Bellerophontes ist ein Held in der griechischen Mythologie. Die Sage von Bellerophon wird bereits von Homer in der Ilias ausführlich geschildert (Ilias VI, 155 ff.). Bellerophon stammte aus Ephyra, dem späteren Korinth und war Sohn des Glaukos, Enkel des Sisyphos und Urenkel des Aiolos. Die Frau des Proitos, König von Tiryns, begehrte Bellerophontes. Da dieser sich nicht mit ihr einlies, verleumdete sie Bellerophon bei ihrem Gatten, er habe sie verführen wollen. Darauf schickte Proitos den nichts ahnenden Bellerophontes nach Lykien, wo der Schwiegervater des Proitos, Iobates, König war. Einen Brief, dessen Inhalt Bellerophontes nicht kannte, gab Proitos ihm mit. In diesem stand, dass Bellerophon sterben müsse. Iobates nahm Bellerophontes freundlich auf. Nachdem er aber den Brief seines Schwiegersohns gelesen hatte, stellte er Bellerophontes schwierigste Aufgaben, in der Hoffnung, dass dieser dabei umkomme. Zunächst befahl er Bellerophontes die Chimaira zu töten, ein Fabelwesen, das vorne einem Löwen, hinten einer Schlange und in der Mitte einer Ziege glich und Feuer speite. Bellerophon spürte sie auf und tötete die Chimaira. Nach späteren Autoren zufolge mit Hilfe des geflügelten Pferdes Pegasos. Als nächstes musste Bellerophontes gegen das Nachbarvolk der Solymer zu Felde ziehen. Bellerophontes besiegte sie ebenso wie die Amazonen, gegen die er als nächstes antreten musste. Auf dem Rückweg vom Kampf gegen die Amazonen entging er einem Hinterhalt, den ihm die besten Männer Lykiens auf Befehl des lykischen Herrschers gelegt hatten.
Nachdem all diese Versuche, Bellerophon zu umkommen zu lassen, fehlgeschlagen waren, glaubte Iobates, Bellerophon sei ein Liebling der Götter, trachtete ihm nicht mehr nach dem Leben, gab ihm seine Tochter zur Frau und schenkte ihm die Hälfte seines Königreichs.
Ein Enkel des Bellerophontes, Glaukos, führte die Lykier im trojanischen Krieg, seiten der Trojaner kämpften.
Soweit die Sage, wie Homer sie erzählt. Späteren Autoren zufolge floh Bellerophontes nach Tiryns, weil er in seiner Heimat versehentlich seinen Bruder getötet hatte. Von König Proitos wurde er entsühnt. Später kam es zu der Verläumdung durch die Königin. Nach seinen bestandenen Kämpfen und der Heirat der lykischen Königstochter soll Bellerophon später übermütig geworden und mit Pegasos versucht haben zum Olymp zu fliegen. Die Götter liessen ihn zur Erde stürzen, wonach Bellerophon für den Rest seines Lebens gelähmt oder erblindet war und einsam umherirrte.
Der Bellerophontes-Mythos, insbesondere der Kampf gegen die Chimaira war ein beliebtes Thema in der griechischen Kunst.
Außerdem war Bellerophon der Name des Schiffes, mit dem Napoleon nach St. Helena verbracht wurde.